Referentenentwurf Implantateregister Implantateregister-Errichtungsgesetz EDIR /> Drug Future Report 2019 Techniker />

Zukunftswerkstatt Blockchain Gesundheitswesen mydrg.de





devices_other

Zukunftswerkstatt Blockchain Gesundheitswesen

Zukunftswerkstatt: Blockchain im Gesundheitswesen (Bundesgesundheitsministerium).



Mehr Transparenz, mehr Vertrauen, mehr Sicherheit – mit Blockchain werden viele Chancen verbunden. Um mit der Zukunftstechnologie auch das Gesundheitssystem besser zu machen, hat das Bundesministerium für Gesundheit zu einem Ideenwettbewerb eingeladen.

Foto
Was ist eine Blockchain?
In der Blockchain werden Daten gespeichert und ausgetauscht. Diese Daten werden
in Blöcke eingeteilt. Jeder einzelne Block ist mit dem nächsten verbunden und
bildet eine Kette (deshalb der Name: „Chain“ = Kette). Das Besondere an dieser
Art des Datenaustausches ist, dass es keiner Steuerung Dritter bedarf, wie z.B.
einer Bank oder eines Administrators. Denn die Daten werden nicht zentral
gespeichert, sondern auf einer Vielzahl von Computern. Der einzelne Nutzer kann
über das System Daten tauschen. Sein Vorteil: Die Sicherheit der eigenen
Daten.

Zukunftswerkstatt
Weniger Manipulation beim Betäubungsmittelrezept, schnellere und sichere
Übermittlung der Arbeitsunfähigkeitserklärung oder der Datenschutz bei
Patienteneinwilligungen – all das waren Projekte, die bei der Zukunftswerkstatt
vorgestellt wurden. Aus über 140 eingereichten Skizzen durften 20 Finalisten
ihre Projekte zum Thema Blockchain im Gesundheitswesen im Bundesministerium für
Gesundheit vorstellen. Für die folgenden ausgezeichneten Projekte wurde ein
Preisgeld von insgesamt 30.000 Euro verliehen.

Gewinner

1. Platz: Irina Hardt und Dr. Christian Sigler

Das Betäubungsmittelrezept ist anfällig für Manipulation, Missbrauch und
Diebstahl. Unter dem Motto „Kampf gegen Betäubungsmittelmissbrauch“ haben die
Gewinner der Zukunftswerkstatt ein digitales Verfahren auf Basis der Blockchain
entworfen: Das Rezept (eBtM) wird in einer privaten Blockchain durch
Arztpraxen, Apotheken und Aufsichtsbehörden gemeinsam digital verwaltet. Damit
erhöht eBtM die Betäubungsmittelsicherheit in Deutschland und reduziert
Verwaltungsaufwand.


2. Platz: Andreas Schütz und Tobias Fertig

Patienteneinwilligungen sind im deutschen Gesundheitswesen allgegenwärtig. Egal
ob bei Studienteilnahmen, bei Organspenden oder schlichtweg bei
Aufklärungsgesprächen und Operationen. Patientinnen und Patienten sollten für
jeden Einzelfall Abmachungen treffen können, was mit ihren Daten geschieht –
sowohl bei genetischen als auch anderen personenbezogenen Daten. Hier kommt die
Blockchain ins Spiel. Damit bleiben die Daten trotz vermeintlicher Transparenz
geschützt und Patienten können individuell über die Verwendung entscheiden.


3. Platz: Prof. Volker Nürnberg und Stephanie Widmaier

Die Krankschreibung beim Arzt in Form der sogenannten
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ist ein umständlicher, papierbasierter
Prozess. Noch schlimmer: Er gehört zur alltäglichen ärztlichen Praxis. Auch
hier verspricht Blockchain-Technologie in Form einer digitalen AU vom Arzt
Abhilfe. Diese wird sicher verschlüsselt und an Patient, Arbeitgeber sowie
Krankenkasse übermittelt. Dank der Blockchain werden AU-Fälschungen praktisch
unmöglich. Über eine mobile Applikation können die Nutzer Informationen zu den
AUs einsehen und verwalten. Der Patient hat dabei stets den Vollzugriff auf
seine AUs und kann seiner Krankenkasse und seinem Arbeitgeber eine Lesefreigabe
in Echtzeit erteilen. Diese können nach Freigabe jedoch ausschließlich die
Informationen lesen, zu denen sie rein rechtlich Anspruch haben.

Wie geht es weiter?
Ziel des Ideenwettbewerbs war es, zu sondieren, welche Potenziale die
Blockchain-Technologie im Gesundheitswesen aufweist. Wir haben uns über die
große Resonanz und die 142 Skizzen gefreut. Von A wie
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bis T wie Transplantation: das breite Spektrum
möglicher Anwendungen der Blockchain-Technologie ist mit dem Ideenwettbewerb
deutlich geworden.

Gleichzeitig zeigen die Skizzen auch: die Blockchain-Technologie verspricht
Vorteile in ihrer Dezentralität und Transparenz gegenüber herkömmlichen
IT-Lösungen, hat aber auch Nachteile wie gegebenenfalls hohe Initialkosten, die
es zu berücksichtigen gilt.

Außerdem geht es im Gesundheitswesen oft um besonders sensible persönliche
Daten. An digitale Anwendungen im Gesundheitswesen, gleich ob sie auf einer
Blockchain oder herkömmlichen Technologien basieren, stellen sich daher
besondere Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit. Gleichzeitig kann
die Blockchain-Technologie dazu beitragen, neue Impulse für innovative
Anwendungen für Versicherte zu setzen. Auch das ist heute deutlich geworden.

Insofern ist die zentrale Frage, bei welchen Anwendungen die
Blockchain-Technologie einen Mehrwert gegenüber herkömmlichen IT-Lösungen
zeigen kann. Die heute hier vorgestellten Anwendungen haben sich mit dieser
Frage auseinandergesetzt und gleichzeitig Herausforderungen und offene Punkte
adressiert. Mit dem Ideenwettbewerb möchte das BMG einen Beitrag zur Analyse
dieser noch relativ jungen Technologie leisten.

Das Bundesgesundheitsministerium wird sich jetzt nach der Zukunftswerkstatt
weiter intensiv mit der Blockchain-Technologie beschäftigen. Die eingereichten
Anwendungen und Skizzen helfen bei der weiteren Sondierung und Prüfung, ob
weitere Forschungsförderungen auf den Weg gebracht werden sollten. Außerdem
wird sich auch Blockchain-Strategie der Bundesregierung dem Thema Gesundheit
widmen wird. Die Erkenntnisse aus dem Ideenwettbewerb werden darin einfließen.

Quelle: Bundesgesundheitsministerium, 27.02.2019

« Referentenentwurf Implantateregister Implantateregister-Errichtungsgesetz EDIR | Zukunftswerkstatt Blockchain Gesundheitswesen | Drug Future Report 2019 Techniker »

Anzeige: ID GmbH
Anzeige