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Nötige Strukturveränderungen nicht über Pleiten regeln

Nötige Strukturveränderungen nicht über Pleiten regeln (Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands).



Krankenhäuser im Reform-Marathon - das Generalthema des diesjährigen 42. Deutschen Krankenhaustags trieb die rund 2 000 Teilnehmer um. Es prägte Veranstaltungen und Diskussionen der wichtigsten jährlichen Kommunikationsplattform für den Krankenhausbereich. Die vier Konferenztage im November, - in diesem Jahr vom 18. bis 21.11. - stets parallel zur weltgrößten
Medizinmesse in Düsseldorf, sind auch für das Management, für die Mitglieder
des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD), ein wichtiger
Termin im Kalender.

Ist die gesetzgeberische Hyperaktivität der Politik positiv? Oder ist sie – im
Gegenteil – vielfach negativ für die Kliniken, ihre Mitarbeiter und die
Patienten? VKD-Präsident Dr. Josef Düllings sprach vielen Mitgliedern in der
Eröffnungsveranstaltung aus der Seele, als er erklärte: „Was wir als VKD aus
dem Blick der Praxis erleben, ist nicht ein Versagen der Krankenhausbranche,
sondern ein Politikversagen auf Bundes- und Landesebene mit Verstößen gegen das
Krankenhausfinanzierungsgesetz.“ Von einer wirtschaftlichen Sicherung der
Krankenhäuser könne nicht mehr die Rede sein.

Aus vielen kleinen und größeren Krisen sei eine Systemkrise geworden, vor der
der VKD bereits vor mehr als zwei Jahren gewarnt und Vorschläge dafür
unterbreitet habe, wie diese zu verhindern sein würde. „Wir wissen, dass
Strukturveränderungen notwendig sind. Was wir aber aktuell erleben, sind
Pleiten.“ Dabei sei die Qualität der Krankenhausversorgung nachweislich in den
letzten Jahren nicht nur weiter verbessert worden, sondern die Häuser hätten
außerdem zunehmend Versorgungsaufgaben anderer Dienstleister übernehmen müssen.
Auf das Generalthema des Krankenhaustages bezogen erklärte er, die
Krankenhäuser seinen Symptomträger eines kranken Systems. In dieser Situation
seien gesetzgeberische Nachbesserungen nicht sinnvoll. „Notwendig ist der Mut,
sich von inzwischen untauglich gewordenen Gesetzen, Regelungen und Instrumenten
zu trennen. Es fehlt aber bisher ein Masterplan für eine zukunftsfeste
Gesundheitsversorgung. Wir sind an einem Punkt, an dem wir einen Weg zurück zu
unseren eigentlichen Aufgaben und zu einer Verminderung der Komplexität unseres
Gesundheitssystems finden müssen.“

„Als Mitglied der Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag gestaltet der VKD den
Deutschen Krankenhaustag aktiv mit“, so VKD-Pressesprecher Dr. Falko Milski.
„Er ist für unseren Verband ein wichtiges Forum, unsere Themen mit Kollegen,
Partnern und Politikern zu diskutieren, für unsere Vorschläge zu werben. Dass
unsere Kritik am Regierungshandeln von vielen Teilnehmern aus den
Krankenhäusern unterstützt wird, war auch am Beifall für das Statement von Dr.
Düllings in der Eröffnungsveranstaltung deutlich zu erkennen.“

Mitglieder des Vorstands und Präsidiums des VKD engagierten sich auch in diesem
Jahr in verschiedenen Veranstaltungen als Referenten und Moderatoren und
brachten hier ebenfalls die Sicht des Krankenhausmanagements, die Sicht der
Praktiker, auf die Herausforderungen und Probleme der Kliniken mit ein. Gut
nachgefragt war wieder das VKD-Forum, in dem es um das brandaktuelle Thema
sichere Kommunikationsplattformen ging. Maßgeblich beteiligt sind die
Krankenhäuser an den Projektgruppen, die im Rahmen der Entscheiderfabrik die
Ergebnisse ihrer Arbeit an den IT-Schlüsselthemen des Jahres präsentierten. Der
VKD engagiert sich seit vielen Jahren für Digitalisierungsprojekte.

VKD-Geschäftsführer Dr. Jens-Uwe Schreck zog ein positives Fazit auch der
Aktivitäten am Medica-Stand des VKD: „Obwohl wir in diesem Jahr nicht unseren
traditionellen Standort in Halle 15 belegen konnten, sind wir mit der Resonanz
zufrieden. Viele unserer Mitglieder haben nach dem Gang durch die Messehallen
hier Station gemacht. Wir konnten wieder Gäste von anderen Verbänden, von
Kooperationspartnern sowie Industrievertreter begrüßen.“

Dass der Deutsche Krankenhaustag immer im Rahmen der weltgrößten Medizinmesse
Medica stattfindet, ist ein weiterer Anreiz für viele Klinikmanager, sich die
Tage im November für die Reise nach Düsseldorf freizuhalten. Die
Messegesellschaft vermeldet eine Spitzenbeteiligung von gut 5 500 Ausstellern
aus 69 Nationen und 121 000 Fachbesucher mit Entscheidungskompetenz aus 170
Nationen. Einen besseren Überblick über Angebote und Innovationen aus der
gesamten Versorgungskette gibt es nirgendwo anders.

Der 43. Deutsche Krankenhaustag findet im Rahmen der Medica vom 16. bis 19.
November 2020 in Düsseldorf statt.

Der Deutsche Krankenhaustag ist die wichtigste Kommunikationsplattform für die
deutschen Krankenhäuser. Er findet jährlich im Rahmen der Medica statt. Die
Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag mbH (GDK) hat die Aufgabe, die
Großveranstaltung auszurichten sowie Ausstellungen, Kongresse, Tagungen und
Symposien durchzuführen, zu fördern und zu unterstützen. Gesellschafter der GDK
sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Verband der Leitenden
Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) und der Verband der Krankenhausdirektoren
Deutschlands (VKD). Der Pflegebereich ist durch die Arbeitsgemeinschaft
christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen (ADS) und den
Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK) in die Arbeit der GDK
eingebunden.

Quelle: Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands, 22.11.2019

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