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BARMER Heilmittelreport 2022

BARMER Heilmittelreport 2022: Physiotherapie erlebt Gründungsboom (Download, PDF, 1,4 MB).



In Deutschland gibt es immer mehr Physiotherapiepraxen. Ihre Zahl stieg zwischen den Jahren 2018 und 2021 von rund 35.000 auf etwa 40.100. Das entspricht einem Plus von 15 Prozent, wie aus dem BARMER-Heilmittelreport 2022 hervorgeht. „In den letzten Jahren haben sich die Vergütungen der Krankenkassen
für die Physiotherapie deutlich erhöht. Das hat zu einem Niederlassungsboom geführt. Die Selbstständigkeit als Physiotherapeutin oder Physiotherapeut erscheint attraktiver als die Anstellung in einer Praxis“, sagt Prof. Dr. med.
Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. Versicherte hätten damit
mehr Möglichkeiten, eine geeignete Physiotherapiepraxis zu finden. Das sei aber
nur ein Schritt hin zu einem besseren Zugang zur Versorgung. Die Attraktivität
des Berufsbildes hänge auch von einem angemessenen Einkommen für angestellte
Physiotherapeuten ab.

Arbeitsmenge je Praxis sinkt
Eine Ursache des Trends zur Niederlassung könne sein, dass Selbstständige in
vollem Umfang von Vergütungserhöhungen profitierten, die bundesweit über
100.000 angestellten Physiotherapeuten nur zur Hälfte. Deren Zahl sei in den
Jahren 2018 bis 2021 um gut zehn Prozent gestiegen. Da die Menge der
Verordnungen nahezu gleichgeblieben sei, habe sich für die wachsende Zahl der
Praxen die Arbeitsmenge im Schnitt um sechs Prozent reduziert. Die Anzahl der
abgerechneten Verordnungen je Praxis entwickelte sich bundesweit von 9.743 im
Jahr 2018 auf 9.191 Verordnungen im Jahr 2021.

Regional unterschiedliche Versorgungsrelation
Laut dem Heilmittelreport ändern die steigenden Praxiszahlen nichts an den
spürbaren regionalen Unterschieden in der Versorgung mit physiotherapeutischen
Leistungen wie Krankengymnastik oder Lymphdrainage. So betreute eine Praxis in
Sachsen-Anhalt im Jahr 2021 durchschnittlich 390 Patientinnen und Patienten, im
Saarland waren es 243. Auch drei Jahre zuvor hatten beide Länder mit 466
beziehungsweise 276 Patienten die größten regionalen Unterschiede markiert. Ein
anderes Bild zeigt sich bei der durchschnittlichen Zahl von Versicherten.
Während in Sachsen im Jahr 2021 ein Betrieb pro 1.326 Versicherte praktizierte,
lag dieser Wert in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Hamburg mit etwa 2.300
deutlich höher.

Quelle: Pressenachricht, 20.02.2023

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