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WIdO-Auswertung zeigt: Erkrankungsraten hängen stark von Alter, Geschlecht und Wohnort ab

WIdO-Auswertung zeigt: Erkrankungsraten hängen stark von Alter, Geschlecht und Wohnort ab (Pressemitteilung).



Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat auf der interaktiven Website www.krankheitslage-deutschland.de Informationen zur Verbreitung von 18 bedeutenden Krankheiten für Deutschland veröffentlicht. Differenziert nach 96 Raumordnungsregionen wird hier dargestellt, welche Region wie stark betroffen
ist. Zudem sind die epidemiologischen Kennzahlen für verschiedene Alters- und Geschlechtsgruppen abrufbar. Die dargestellten Ergebnisse wurden für das Innovationsfonds-Projekt "BURDEN 2020" ermittelt, das vom WIdO gemeinsam mit
dem Robert Koch-Institut und dem Umweltbundesamt durchgeführt wird. Die Ergebnisse der WIdO-Auswertungen und weitere Daten - etwa aus Befragungsstudien
oder der Todesursachenstatistik - fließen in das Rechenwerk für eine
deutschlandweite Berechnung zur Krankheitslast ein, die in Anlehnung an die
internationale "Global-Burden-of-Disease"-Studie im Laufe dieses Jahres noch
differenziertere Ergebnisse für Deutschland bereitstellen wird. "Die regionalen
Kennzahlen können Landräten und Bürgermeistern helfen, ihre regionale Situation
einzuordnen und Ansätze zu entwickeln, um die gesundheitliche Versorgung der
Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu verbessern", sagt Helmut Schröder,
stellvertretender Geschäftsführer des WIdO.

Zu den 18 Erkrankungen, deren Ergebnisse auf der neuen Website abrufbar sind,
gehören kardiovaskuläre Erkrankungen, psychische Erkrankungen,
Krebserkrankungen, Diabetes Typ 1 und Typ 2, Demenz und Atemwegserkrankungen.
Die epidemiologischen Kennzahlen basieren auf Krankenkassen-Routinedaten und
repräsentieren somit dokumentierte Behandlungshäufigkeiten. Neben der
Betroffenheit spezifischer Bevölkerungsgruppen nach Alter, Geschlecht und
Region sind hier für zahlreiche Krankheiten auch Schweregrade und das Ausmaß
von Folgeerkrankungen dargestellt, die in die Krankheitslastberechnungen des
Projekts "BURDEN" 2020“ einfließen werden. Beispielsweise wurde für Diabetes
die Häufigkeit der Folgezustände Neuropathie, Sehbeeinträchtigungen oder
Amputationen ermittelt. Die Auswertungen zeigen, dass im für das
BURDEN-2020-Projekt ausgewählten Berichtsjahr 2017 etwa 7,5 Millionen
Einwohnerinnen und Einwohner von Depressionen betroffen waren (9,0 Prozent),
7,1 Millionen (8,6 Prozent) von Diabetes mellitus Typ 2 und etwa 4,9 Millionen
(5,9 Prozent) von der koronaren Herzkrankheit.

Systematische Erfassung der Krankheitslage in Deutschland: Zusammenhang mit
Alter und Geschlecht
Deutlich wird, dass für die meisten der betrachteten Erkrankungen gilt: Je
älter die Menschen werden, desto höher ist auch deren Erkrankungsrisiko. Steigt
die Krankheitshäufigkeit für die meisten Erkrankungen zunächst mit dem Alter
moderat an, beschleunigt sich diese Entwicklung ab etwa 65 Jahren deutlich.
Dieser Effekt zeigt sich bei einem zusammengefassten Betroffenheitsindex über
16 Erkrankungen.

Zum Hintergrund
Dieses Muster lässt sich auch für einzelne Erkrankungen nachvollziehen: So
liegt die Erkrankungshäufigkeit bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) zwischen
45 und 59 Jahren noch bei 3,1 Prozent und steigt kontinuierlich auf mehr als
34,2 Prozent bei Personen ab 85 Jahren an. Bei den Männern liegt der Anteil in
dieser Altersgruppe sogar bei 43,2 Prozent, bei den Frauen bei 30,1 Prozent.
Die koronare Herzkrankheit, eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, die letztlich
zu Herzinsuffizienz oder zum Herzinfarkt führen kann, betrifft Männer mit 6,9
Prozent häufiger als Frauen mit 5,0 Prozent. Die Herzinfarktrate liegt mit 305
Fällen je 100.000 Personenjahre bei den Männern sogar mehr als doppelt so hoch
wie bei den Frauen (147 Fälle je 100.000 Personenjahre). Dieser Unterschied
zwischen den Geschlechtern mit einer größeren Betroffenheit bei Männern zeigt
sich bei allen kardiovaskulären Krankheiten. Bei Frauen werden dagegen häufiger
psychische Erkrankungen diagnostiziert. In der Zusammenfassung der 18
betrachteten Erkrankungen zeigt sich bei Männern ein höheres
Erkrankungsrisiko.

Regionale Unterschiede
Darüber hinaus gibt es deutliche regionale Unterschiede: Während in Hamburg
lediglich 4,9 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner an einer koronaren
Herzkrankheit leiden, ist der Anteil in Sachsen-Anhalt mit 10,2 Prozent mehr
als doppelt so hoch. Grundsätzlich ist die Betroffenheit von dieser chronischen
Herzkrankheit in den östlichen Bundesländern, abgesehen von Berlin, besonders
hoch. Aber auch das Saarland und Nordrhein-Westfalen weisen hohe
Krankheitshäufigkeiten auf. Geringe Werte werden außer in Hamburg vor allem in
Baden-Württemberg, Berlin und Bayern verzeichnet. Unter den 96
Raumordnungsregionen hat die Region München den Spitzenplatz mit nur 4,0
Prozent inne.

"Die regionalen Unterschiede der Krankheitshäufigkeiten sind auch durch
demographische Faktoren erklärbar. Sie haben ihre Ursache in unterschiedlichen
Alters- und Geschlechtsstrukturen der regionalen Bevölkerung",. so Helmut
Schröder aus der WIdO-Geschäftsführung. Zudem hänge das Auftreten von
Erkrankungen auch mit krankheitsspezifischen Risikofaktoren zusammen. So sei
Lungenkrebs bei Männern um mehr als 60 Prozent häufiger als bei Frauen. "Das
ist angesichts eines höheren Raucheranteils unter Männern keine Überraschung",
so Schröder. Aber auch Lebensstilfaktoren wie eine ausgewogene Ernährung,
ausreichend körperliche Bewegung und das Vermeiden beziehungsweise der Abbau
von Übergewicht gelten als Schutzfaktoren für zahlreiche der betrachteten
Erkrankungen und können zu regionalen Unterschieden der Krankheitshäufigkeiten
führen.

Das neue WIdO-Angebot soll einen Beitrag für ein umfassendes Bild der
gesundheitlichen Situation in Deutschland, die Gestaltung einer zielgerichteten
Gesundheitspolitik sowie die Planung von Versorgungs- und Präventionsangeboten
leisten. "Die Analyse zur Krankheitslage in Deutschland kann vor Ort helfen,
Handlungsansätze zu identifizieren, die der Verbesserung der
Gesundheitssituation und damit auch der Lebensqualität der Bürgerinnen und
Bürger dienen", betont Schröder. Gleichzeitig biete das WIdO mit der
Publikationsreihe "Gesundheitsatlas" zu einzelnen Indikationen wie
beispielsweise Diabetes mellitus Typ 2 oder Asthma bronchiale nicht nur
Informationen zur Verbreitung in der Bevölkerung Deutschlands bis auf
Kreisebene, sondern auch eine Einordnung zu Ursachen, Folgen und
Präventionsmöglichkeiten.

Quelle: Pressemitteilung, 12.02.2021

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