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Sterbefallzahlen im November 2021: 20 % über dem mittleren Wert der Vorjahre mydrg.de





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Sterbefallzahlen im November 2021: 20 % über dem mittleren Wert der Vorjahre

Sterbefallzahlen im November 2021: 20 % über dem mittleren Wert der Vorjahre (Destatis).



Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im November 2021 in Deutschland 92 295 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 20 % über dem mittleren Wert (Median) der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat (+15 612 Fälle). Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen
Sterbefallzahlen hervor. Durch ein Hochrechnungsverfahren unvollständiger
Meldungen können die ersten Sterbefallzahlen für Deutschland nach etwa einer
Woche veröffentlicht werden. In der 48. Kalenderwoche (vom 29. November bis 5.
Dezember) lagen die Zahlen 28 % über dem mittleren Wert der Vorjahre
[...]

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert
Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit
bis einschließlich der 46. Kalenderwoche 2021 (15. bis 21. November) möglich.
Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in dieser Woche um 4 148 Fälle oder 23 %
über dem mittleren Wert der Vorjahre. Beim RKI wurden bislang 1 656
COVID-19-Todesfälle mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet. Mit Nachmeldungen
ist noch zu rechnen. Demnach erklären die beim RKI gemeldeten
COVID-19-Todesfälle den Anstieg nur zum Teil. Für den dadurch nicht erklärbaren
Anstieg der Sterbefallzahlen sind mehrere Ursachen denkbar: So können hier
unerkannte COVID-19-Todesfälle oder die zeitliche Verschiebung von Sterbefällen
innerhalb eines Jahres infolge der zum Jahresbeginn ausgefallenen Grippewelle
eine Rolle spielen (sogenanntes „mortality displacement“). Möglicherweise
zeigen sich auch die Folgen verschobener Operationen und
Vorsorgeuntersuchungen. Der Beitrag einzelner Effekte lässt sich allerdings
derzeit nicht beziffern.
[...]

Auf Länderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit bis einschließlich der
45. Kalenderwoche (8. bis 14. November) abbilden. In dieser Woche lagen sie in
15 der 16 Bundesländer über dem jeweiligen mittleren Wert der Vorjahre. Am
höchsten war die Abweichung in Thüringen (+43 % oder 237 Fälle), Sachsen (+37 %
oder 382 Fälle) und Bayern (+30 % oder 758 Fälle). In Bremen lagen die
Sterbefallzahlen im Bereich des Vergleichswertes aus den Vorjahren. Die Befunde
zur Übersterblichkeit sind damit in den Bundesländern am deutlichsten, in denen
auch das Infektionsgeschehen in den vorangegangenen Wochen am höchsten war. In
Thüringen, Sachsen und Bayern erklären die bislang beim RKI gemeldeten
COVID-19-Todesfälle jedoch nur ungefähr die Hälfte des Anstiegs der
Sterbefallzahlen in der 45. Kalenderwoche.

Eine grafische Übersicht zur Entwicklung der Sterbefallzahlen für alle
Bundesländer ist auf einer Sonderseite im Internetangebot des Statistischen
Bundesamtes verfügbar.

Erhöhte Sterbefallzahlen im November auch in anderen europäischen Ländern

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet
Befunde zur Übersterblichkeit auf Basis einer eigenen Hochrechnung
unvollständiger Meldungen und eines eigenen Übersterblichkeitskonzepts
europaweit vergleichend ein. In den Novemberwochen wurde in vielen europäischen
Ländern eine niedrige oder moderate Übersterblichkeit („low excess“ oder
„moderate excess“) festgestellt, darunter auch in Deutschland. Auch in
Deutschlands Nachbarländern Belgien, Dänemark und Österreich gab es für mehrere
Novemberwochen einen derartigen Befund. In den Niederlanden wird die
Übersterblichkeit in drei Novemberwochen als hoch und als sehr hoch („high
excess“ und „very high excess“) eingeordnet.

Methodische Hinweise zu den Sterbefallzahlen für Deutschland:

Grundlage der Sonderauswertung für das Jahr 2021 sind erste vorläufige Daten
(Rohdaten). Dabei handelt es sich zunächst um eine reine Fallzahlauszählung der
eingegangenen Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern ohne die übliche
Plausibilisierung und Vollständigkeitskontrolle der Daten. Durch gesetzliche
Regelungen zur Meldung von Sterbefällen beim Standesamt und Unterschiede im
Meldeverhalten der Standesämter an die amtliche Statistik sind diese Daten noch
unvollständig.

Aufgrund der hohen Relevanz aktueller Sterbefallzahlen in der Corona-Pandemie
hat das Statistische Bundesamt ein Schätzmodell zur Hochrechnung der
unvollständigen Daten entwickelt. Mit diesem Modell lassen sich bundesweite
Sterbefallzahlen bereits nach etwa einer Woche bereitstellen. Dabei werden die
Sterbefallzahlen der letzten neun dargestellten Wochen auf Basis der bislang
eingegangenen Meldungen aus den Standesämtern hochgerechnet. Die Zahlen können
deshalb zu einem späteren Zeitpunkt geringfügig höher oder geringfügig
niedriger sein. Die Schätzung basiert auf in der Vergangenheit beobachteten
Mustern im Meldeverzug, die sich regional zum Teil deutlich unterscheiden.
Miteinander vergleichbare Ergebnisse für die Bundesländer liegen deshalb erst
nach etwa vier Wochen vor. Die Sonderauswertung wird wöchentlich auf der
Themenseite „Sterbefälle und Lebenserwartung“ aktualisiert. Neue Ergebnisse
stehen jeden Dienstag zur Verfügung.

Anhand der vorläufigen Sterbefallzahlen lassen sich Phasen der
Übersterblichkeit im Laufe eines Jahres identifizieren. So werden direkte und
indirekte Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Sterbefallzahlen zeitnah
sichtbar. Hierfür wird ein Vergleich zu einem mittleren Wert (Median) mehrerer
Vorjahre herangezogen, um das unterschiedliche Ausmaß von saisonal
wiederkehrenden Effekten (z. B. durch Grippe- oder Hitzewellen) zu
berücksichtigen. Der Effekt der steigenden Lebenserwartung und des steigenden
Anteils älterer Menschen auf die zu erwartende Zahl an Sterbefällen kann in
diesen Vergleich nicht einberechnet werden.

Der Median wird für den Vergleich mit den Vorjahren seit Berichtsmonat Juli
2021 verwendet. Zuvor waren die aktuellen Sterbefallzahlen mit dem
arithmetischen Mittel der Vorjahre verglichen worden. Der Median hat gegenüber
dem arithmetischen Mittel den Vorteil, weniger anfällig gegenüber einmaligen
Sonderentwicklungen und Ausreißern zu sein. Ansonsten würde die zweite
Corona-Welle ab Oktober 2020 das Durchschnittsniveau so weit anheben, dass man
die aktuellen Werte nicht mit einer „normalen“ Sterblichkeit, sondern mit einer
durch außergewöhnliche Effekte überhöhten Sterblichkeit vergleichen würde. Der
Rückgriff auf den Median ermöglicht in diesem Zusammenhang eine sinnvollere
Einordnung des weiteren Jahresverlaufes. Weitere Informationen zur Berechnung
und Verwendung des Medians enthält die Pressemitteilung Nr. 373 vom 10. August
2021.

Ab März 2020 lassen sich die Zahlen nur vor dem Hintergrund der Maßnahmen zur
Eindämmung der Corona-Pandemie interpretieren. Neben der Vermeidung von
COVID-19-Todesfällen können die Maßnahmen und Verhaltensänderungen auch dafür
gesorgt haben, dass weniger Sterbefälle durch andere Infektionskrankheiten wie
beispielsweise die Grippe verursacht werden, was sich ebenfalls auf den
Vergleich mit Vorjahren auswirkt. Rückgänge oder Anstiege bei anderen
Todesursachen können ebenfalls einen Effekt auf die gesamten Sterbefallzahlen
haben. Über die Häufigkeit einzelner Todesursachen können die Sterbefallzahlen
jedoch keine Auskunft geben.

Für die abschließende Einordnung der Sterblichkeitsentwicklung werden die
Sterbefälle noch ins tatsächliche Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt, um
beispielsweise auch den Alterungsprozess der Bevölkerung einzubeziehen. Die
dafür erforderlichen endgültigen Ergebnisse inklusive aller Nachmeldungen
liegen turnusgemäß zur Mitte des jeweiligen Folgejahres vor. Informationen zu
derartigen Ergebnissen für das Kalenderjahr 2020 bietet die Pressemitteilung
Nr. 331 vom 9. Juli 2021. Auskunft über die Entwicklung einzelner Todesursachen
im Jahr 2020 gibt die Pressemitteilung Nr. 505 vom 5. November 2021.

Die vorläufigen Sterbefallzahlen beziehen sich auf den Sterbetag, nicht auf das
Meldedatum. Da die gemeldeten COVID-19-Todesfälle vom RKI nach Sterbedatum
derzeit bis zur 46. Kalenderwoche 2021 veröffentlicht werden, ist ein
zeitlicher Vergleich mit den vorläufigen Gesamtsterbefallzahlen aktuell bis zu
dieser Woche möglich. Fälle, für die keine oder unplausible Angaben zum
Sterbedatum übermittelt wurden, sind nicht enthalten. Diese Ergebnisse sind
noch nicht für den Meldeverzug korrigiert und werden sich voraussichtlich durch
Nachmeldungen noch weiter erhöhen. Weitere Hintergrundinformationen zu diesen
Daten gibt es im Internetangebot des RKI.

Weitere Informationen:

Weitere Informationen zur Sonderauswertung der Sterbefallzahlen bietet das
Statistische Bundesamt auf der Themenseite „Sterbefälle und Lebenserwartung“
und der Sonderseite „Corona-Statistiken“.

Hintergründe zur Berechnung von Übersterblichkeit, zu aktuellen Methoden und
Ergebnissen liefert zudem ein Artikel in „WISTA – Wirtschaft und Statistik“ zu
Sterbefallzahlen während der Corona-Pandemie.

Weitergehende Analysen des Sterbegeschehens in der Corona-Pandemie sowie
Ergebnisse der Todesursachen- und der Krankenhausstatistik für das Jahr 2020
hat das Statistische Bundesamt am 9. Dezember 2021 in einer Pressekonferenz
vorgestellt. Das gesamte Statement sowie eine Video-Aufzeichnung sind auf der
Übersichtsseite zur Pressekonferenz verfügbar.

Quelle: Destatis, 14.12.2021

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