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Klage gegen zusätzliche neurologische Abteilungen geplant

Klage gegen zusätzliche neurologische Abteilungen geplant (ANEvita).



Emden. Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hat dem Klinikum Leer und dem Bonifatius-Hospital Lingen zusätzliche Abteilungen für Neurologie bewilligt. Diese Entscheidung widerspricht dem im vergangenen November gefällten Beschluss
des Krankenhausplanungsausschusses, der diese Vorhaben bereits zum dritten Mal abgelehnt hatte. Zuvor waren schon die überfraktionelle Enquete-Kommission
sowie mehrere externe Gutachter zu dem Ergebnis gekommen, dass durch die
bereits bestehenden neurovaskulären Zentren eine bedarfsgerechte und qualitativ
hochwertige Versorgung der Patienten in der Region bestehe. Deshalb forderten
die Experten einstimmig mit den bestehenden neurovaskulären Zentren der Region
die Stärkung und den Ausbau der vorhandenen Angebote. Die Trägergesellschaft
Kliniken Aurich-Emden-Norden prüft nun die Option, rechtliche Schritte gegen
den Aufbau der neuen Abteilungen einzuleiten.

„Mit seinem Beschluss ignoriert das Ministerium die Expertise zahlreicher
medizinischer Gutachter und Entscheider“, erklären Tim Kruithoff,
Oberbürgermeister der Stadt Emden, und Olaf Meinen, Landrat des Landkreises
Aurich. „Statt die vorhandenen Zentren zu stärken und damit eine qualitativ
hochwertige Patientenversorgung voranzubringen, schwächt die Entscheidung des
Ministeriums die bestehenden Strukturen.“

Dies bestätigt auch die Geschäftsführung der Trägergesellschaft. „Die
Krankenhausträger im Neurovaskulären Netzwerk Nord-West, dem auch das Klinikum
Emden angehört, verfügen seit Jahrzehnten über neurologische Fachabteilungen,
deren Versorgungsqualität weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt liegt“,
sagt Claus Eppmann, Sprecher der Geschäftsführung. „Die hohe Qualität und durch
jahrelange Erfahrung geprägte Fachkompetenz sollten nicht durch Zergliederung
der neurologischen Standorte gefährdet werden. Die Fakten haben sich nicht
geändert: Es gibt keinen Grund für neue Abteilungen.“ Im vergangenen Herbst
haben die neun Kliniken des Neurovaskulären Netzwerks Nord-West in einer
gemeinsamen Mitteilung die Problemfelder aufgeführt, allen voran die Gefahr
eines verstärkten Kampfes um wenige Fachkräfte. „Eine solche Konkurrenz schadet
der Versorgungslage“, so Eppmann.

Quelle: ANEvita, 08.03.2022

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