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Geburtenrate in Baden-Württemberg rückläufig

Geburten in Baden-Württemberg: 1,5 Kinder je Frau (Statistikamt Baden-Württemberg).



In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2022 circa 104 500 Kinder lebend geboren. Das waren rund 9 000 weniger als 2021; letztmals lag die Zahl der Geburten im Jahr 2015 niedriger als 2022, so das Statistische Landesamt (Tabelle). Damit hat sich der Trend steigender Geburtenzahlen im vergangenen Jahr nicht mehr fortgesetzt. Noch im Zeitraum 2014 bis 2021 stieg die Zahl der Lebendgeborenen unter anderem aufgrund der hohen Zuwanderung und damit verbunden eine Zunahme der Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter tendenziell an. Hinzu kam, dass Kinder der geburtenstarken Jahrgänge Anfang der 1960er-Jahre, der so genannten Babyboomer, selbst Kinder bekommen haben.

Die Geburtenzahl des vergangenen Jahres ist vor allem auf eine gesunkene Geburtenrate zurückzuführen: Während die durchschnittliche Kinderzahl je Frau im Jahr 2021 im Südwesten noch bei 1,63 lag, waren es im Jahr 2022 nur noch 1,50.S11 Allerdings war damit diese Kenngröße weiterhin höher als zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts, als die durchschnittliche Kinderzahl je Frau noch bei unter 1,4 lag.

Innerhalb des Landes zeigen sich durchaus bemerkenswerte Unterschiede: Spitzenreiter unter den 44 Stadt- und Landkreisen war im Jahr 2022 Pforzheim mit einer Geburtenrate von 1,80 Kindern je Frau, gefolgt von den Landkreisen Emmendingen (1,79), Tuttlingen (1,77) und Rottweil (1,76S2). Am Ende der Skala rangieren die Stadtkreise Heidelberg (0,97) und Karlsruhe (1,15) sowie Freiburg im Breisgau und Stuttgart (jeweils 1,18).

Die Gründe für die regionalen Unterschiede in der Geburtenhäufigkeit sind vielfältig. Auffällig ist weiterhin ein traditionelles, wenn auch nicht mehr flächendeckendes »Land-Stadt-Gefälle«. Das heißt, dass in den meisten ländlich geprägten Gebieten die Kinderzahl je Frau über der in den Städten liegt. In Hochschulstandorten wie Heidelberg ist die Geburtenrate besonders niedrig, weil dort viele jüngere Frauen leben, bei denen Studium und Berufseinstieg im Vordergrund stehen und deshalb (noch) keine Familiengründung geplant ist. Tendenziell gilt, dass mit steigendem Bildungsniveau der Frauen die Zahl der geborenen Kinder abnimmt.2

Einen deutlichen Einfluss auf die Höhe der Geburtenrate hat auch der regional sehr unterschiedliche Anteil der ausländischen Frauen.3 Ausländische Frauen brachten im Jahr 2022 in Baden-Württemberg im Schnitt 1,83 Kinder zur Welt, bei Frauen mit einer deutschen Staatsangehörigkeit waren es dagegen lediglich 1,42.

1Die Geburtenrate ist nicht nur bei den deutschen, sondern auch bei den ausländischen Frauen gesunken. Hierfür war die Zahl der ukrainischen Frauen im gebärfähigen Alter im vergangenen Jahr, die sich durch Zuwanderung deutlich erhöht hat, mitentscheidend. Deren Wanderungsgewinn lag per Saldo bei 43 000; deren durchschnittliche Kinderzahl ging jedoch von 1,56 auf 1,18 Kinder je Frau zurück.

2Statistisches Bundesamt: Geburten in Deutschland, Ausgabe 2012, S. 32.

3Beispielsweise wurde die hohe Geburtenhäufigkeit Pforzheims entscheidend dadurch bestimmt, dass der Anteil der Kinder, die von Ausländerinnen geborenen wurden, in der „Goldstadt“ landesweit am höchsten lag.

Quelle: Statistikamt Baden-Württemberg, 27.06.2023

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