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Knapp 10 Prozent weniger alkoholbedingte Krankenhausbehandlungen als 20 Jahre zuvor mydrg.de





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Knapp 10 Prozent weniger alkoholbedingte Krankenhausbehandlungen als 20 Jahre zuvor

NRW: Über 70 Prozent der alkoholbedingten Krankenhausbehandlungen und Sterbefälle betrafen 2021 Männer (IT.NRW).



72,4 Prozent der 65 162 aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum im Jahr 2021 im Krankenhaus behandelten Personen aus NRW waren Männer. Bei den alkoholbedingten Sterbefällen lag der Männeranteil bei 71,6 Prozent.
Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2021 sind 65 162 Menschen aus Nordrhein-Westfalen
aufgrund der Folgen übermäßigen Alkoholkonsums stationär im Krankenhaus
behandelt worden. 72,4 Prozent dieser Fälle betrafen Männer. Wie Information
und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, gab es im
selben Jahr 2 316 alkoholbedingte Sterbefälle; das waren 1,1 Prozent aller
Sterbefälle mit Wohnsitz in NRW. Bei den aufgrund von Alkoholmissbrauch und
damit einhergehenden Folgeerkrankungen Gestorbenen lag der Männeranteil bei
71,6 Prozent.

Knapp 10 Prozent weniger alkoholbedingte Krankenhausbehandlungen als 20 Jahre
zuvor
Die Zahl der alkoholbedingten stationären Krankenhausbehandlungen ist 2021 um
2,0 Prozent geringer gewesen als 2020 (damals: 66 521 Fälle). Vor der
Corona-Pandemie (2019: 76 339 Fälle) hatte es 17,2 Prozent mehr
Behandlungsfälle als 2021 gegeben. Im Jahr 2011 wurden noch 34,8 Prozent mehr
Menschen mit diesen Diagnosen stationär behandelt; 20 Jahre zuvor waren es 9,7
Prozent mehr gewesen.

Aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum stytionär im Krankenhaus Behandelte aus
NRW
©IT.NRW
In 81,8 Prozent der Fälle und damit am häufigsten wurde bei den
alkoholbedingten Behandlungsfällen des Jahres 2021 Diagnosen des Bereichs
„Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol”, wie beispielsweise
Abhängigkeit, akute Intoxikation (Alkoholvergiftung) oder Entzug festgestellt.
Weitere 17,4 Prozent der Patientinnen und Patienten wurden wegen
alkoholbedingter Schäden am Verdauungssystem (Leber, Magen oder
Bauchspeicheldrüse) behandelt.

46,3 Prozent der 2021 wegen übermäßigen Alkoholkonsums stationär Behandelten
waren 35 bis 54 Jahre alt. Ein Drittel der Patientinnen und Patienten (33,7
Prozent) gehörte der Altersgruppe der 55- bis unter 75-Jährigen an. 18- bis
34-Jährige stellten 14,3 Prozent der alkoholbedingten Behandlungsfälle.

Rund 18 Prozent weniger alkoholbedingte Sterbefälle als 20 Jahre zuvor
2 316 Menschen starben im Jahr 2021 in Nordrhein-Westfalen an den Folgen
übermäßigen Alkoholkonsums. Umgerechnet auf je 100 000 Einwohner starben damit
rund 13 (12,9) Personen an Alkohol. Damit war die alkoholbedingte Sterberate um
9,0 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (2020: 14,2 Sterbefälle je 100 000
Einwohner) und um 2,9 Prozent niedriger als vor Beginn der Corona-Pandemie
(2019: 13,3 je 100 000 Einwohner). Im Jahr 2001 waren noch rund 16 Personen
(15,8) je 100 000 Einwohner an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums
gestorben.

Alkoholbedingte Sterbefälle 2021 in NRW
©IT.NRW
Fast zwei Drittel (62,0 Prozent) der alkoholbedingten Todesfälle waren 2021 auf
alkoholbedingte Schäden am Verdauungssystem (Leber, Magen oder
Bauchspeicheldrüse) zurückzuführen. Bei 34,5 Prozent dieser Todesfälle waren
„Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol” ursächlich für den Tod. Das
durchschnittliche Sterbealter der aufgrund von Alkohol Gestorbenen war mit 63,6
Jahren um rund 15 Jahre niedriger als das Durchschnittsalter aller Gestorbenen
(79,0 Jahre).

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Klassifizierung der
Diagnosen und Todesursachen nach der Internationalen statistischen
Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD)
erfolgt. Zu den alkoholbedingen Sterbe- und Behandlungsfällen wurden folgende
Krankheiten bzw. Todesursachen gezählt: Alkoholinduziertes
Pseudo-Cushing-Syndrom, Niazinmangel (Pellagra), psychische und
Verhaltensstörungen durch Alkohol, Degeneration des Nervensystems durch
Alkohol, Alkohol-Polyneuropathie, Alkoholmyopathie, alkoholische
Kardiomyopathie, Alkoholgastritis, alkoholische Leberkrankheit,
alkoholinduzierte akute Pankreatitis, alkoholinduzierte chronische
Pankreatitis, Betreuung der Mutter bei (Verdacht auf) Schädigung des Fetus
durch Alkohol, Schädigung des Fetus und Neugeborenen durch Alkoholkonsum der
Mutter, Alkohol-Embryopathie (mit Dysmorphien), Nachweis von Alkohol im Blut,
toxische Wirkung: Äthanol, toxische Wirkung: Alkohol, nicht näher bezeichnet.

IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und
objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300
Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen
Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für eine
informierte demokratische Gesellschaft leisten. Nur auf Basis aussagekräftiger
statistischer Daten können Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft getroffen werden. (IT.NRW)

Quelle: IT.NRW, 13.02.2023

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