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Neuer Lehrstuhlinhaber für Medizinische Informatik am Universitätsklinikum Jena mydrg.de





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Neuer Lehrstuhlinhaber für Medizinische Informatik am Universitätsklinikum Jena

Neuer Lehrstuhlinhaber für Medizinische Informatik am Universitätsklinikum Jena (Pressemitteilung).



Cord Spreckelsen hat die neue Professur für Medizinische Informatik am Universitätsklinikum Jena inne. Laborwerte, Vergütungssätze, Arzneimittelwechselwirkungen oder Klinikdienstpläne – Art und Umfang der Daten, die im Gesundheitswesen erfasst, verarbeitet und übermittelt werden,
nehmen ständig zu. Dass diese Informationen in der richtigen Form, im richtigen Moment und an der richtigen Stelle
verfügbar sind, ist Gegenstand der Medizininformatik. „Das Fach verbindet die
wissenschaftlichen Methoden der Informatik mit den medizinischen Inhalten und
IT-Anwendungen in der Gesundheitsversorgung“, so Prof. Dr. Cord Spreckelsen,
seit Juli Professor für Medizininformatik am Universitätsklinikum Jena. Seine
zukünftig vierköpfige Arbeitsgruppe ist am Institut für Medizinische Statistik,
Informatik und Datenwissenschaften angesiedelt.

Einer der wichtigsten Partner des 54-jährigen Medizininformatikers wird das
SMITH-Konsortium sein, ein vom Bundesforschungsministerium geförderter Verbund,
an dem das Jenaer Uniklinikum beteiligt ist. Die Verbundpartner entwickeln
Methoden und Infrastrukturen, um Routinedaten aus der Krankenversorgung für die
patientenorientierte Forschung zu nutzen. Damit Daten aus verschiedenen
Dokumentationssystemen verarbeitet und sinnvoll interpretiert werden können,
müssen sie bestimmte Voraussetzungen an die Qualität der Informationen und
deren semantische Interoperabilität erfüllen. Diese inhaltliche Integration von
Daten ist ein wissenschaftlicher Schwerpunkt von Cord Spreckelsen: „Bei der
automatisierten Zusammenführung klinischer Daten kommen angesichts der
Komplexität der medizinischen Terminologie und sich mitunter ändernder
Klassifikationsstandards auch Methoden der künstlichen Intelligenz
einschließlich maschineller Lernverfahren zur Einsatz.“

Das gilt ebenso für die Umsetzung von medizinischem Wissen für eine digital
assistierte Entscheidungsfindung. „Dabei nutzen wir nicht nur etablierte
Methoden, sondern entwickeln die Methodik für medizininformatische
Fragestellungen weiter“, betont Cord Spreckelsen. Als einen weiteren
Schwerpunkt nennt er die Analyse von Verbrauchsmengen, Materialströmen und
Auslastungszahlen im Klinikbetrieb mit dem Ziel einer verbesserten Ressourcen-
und Prozessplanung, zum Beispiel um weniger Material nach Ablauf des
Verfallsdatums ungenutzt entsorgen zu müssen. Ein zentrales Thema sei natürlich
auch der Datenschutz. „Wir verwenden und entwickeln Verfahren, um Daten für
Forschungsfragestellung nutzen zu können, ohne dass dabei der Bezug zu
einzelnen Personen hergestellt werden kann“, sagt Cord Spreckelsen, und erklärt
gleich am Beispiel, wie kompliziert das ist: „Wenn die Daten nur genug
genetischen Code enthalten, dann lassen sie sich gar nicht mehr
anonymisieren.“

Cord Spreckelsen hat in Heidelberg Physik studiert und ist über einen
Studentenjob zur Medizininformatik gekommen. Als Doktorand wechselte er dann an
die Uniklinik Aachen und wurde in der Informatik promoviert. Am Institut für
Medizinische Informatik der RWTH Aachen leitete er die Abteilung
„Wissensbasierte Systeme“ und beschäftigte sich in seiner Habilitation mit dem
Wissensmanagement medizinischer Lehr- und Lernangebote. Zuletzt arbeitete er
als stellvertretender Institutsdirektor und war auf Aachener Seite an den
SMITH-Projekten beteiligt.

E-Learning und computerunterstützte Ausbildung sind aber nicht nur ein
Forschungsschwerpunkt, das Lehren selbst liegt Professor Spreckelsen am Herzen.
Deshalb absolvierte er ein zusätzliches Masterstudium in Medizindidaktik und
engagiert sich für innovative Lehrformate - mit großem Erfolg, wie mehrere
Lehrpreise belegen. „Das Medizinstudium muss die künftigen Ärzte und Ärztinnen
auf den hohen Grad der Digitalisierung in Kliniken und Praxen vorbereiten“, ist
er überzeugt, „die Studierenden fordern das auch ein.“ Geplant sind auch neue
Module mit medizininformatischen Inhalten, um Studierende der Informatik
stärker für das Fach zu interessieren.

Quelle: Pressemitteilung, 08.08.2019

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