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Bauchspeicheldrüsen-OP: Geringere Sterblichkeit bei höheren Fallzahlen

Bauchspeicheldrüsen-OP: Geringere Sterblichkeit bei höheren Fallzahlen (Rapid-Report) (IQWiG, PDF, 3 MB).



In Kliniken, in denen häufiger komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas vorgenommen werden, stehen die Überlebenschancen besser In acht Prüfaufträgen, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) dem Institut
für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erteilt hat,
geht es um die Frage, ob bei bestimmten Operationen ein Zusammenhang zwischen
der Menge der pro Krankenhaus erbrachten Leistung und der Qualität des
Behandlungsergebnisses nachweisbar ist. Für die siebte zu prüfende
Intervention, komplexe Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), liegt
nun der Rapid-Report des IQWiG vor.

Danach ist bei komplexen Eingriffen am Organsystem Pankreas ein positiver
Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des
Behandlungsergebnisses ableitbar: In Krankenhäusern mit höheren Fallzahlen sind
die Überlebenschancen für die Patientinnen und Patienten insgesamt besser, es
kommt seltener zu tödlich verlaufenden Komplikationen und die
Krankenhausaufenthalte sind meist kürzer.

Riskante Eingriffe, die in der Regel elektiv durchgeführt werden
Die Bauchspeicheldrüse produziert sowohl Verdauungssekrete als auch Hormone wie
Insulin, Glukagon oder Somatostatin, die regulierend in den
Kohlenhydratstoffwechsel und in die Verdauung eingreifen.

Interventionen am Pankreas gelten als komplexe und somit riskante Eingriffe,
die in der Regel elektiv, also geplant durchgeführt werden. Solche Eingriffe
erfolgen ganz überwiegend aufgrund von entzündungsbedingten Komplikationen oder
wegen bösartiger Neubildungen.

Von 2009 bis 2014 wurden in Deutschland insgesamt circa 35 000 komplexe
Eingriffe am Pankreas wegen bösartiger Neubildungen durchgeführt. Die
Krankenhaussterblichkeitsraten für Patientinnen und Patienten, die sich in den
Jahren 2009 bis 2013 in Deutschland einem komplexen Eingriff am Pankreas
unterzogen, lagen bei etwa 10 Prozent.

Für komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas hat der G-BA für Deutschland
eine Mindestmenge festgesetzt, die derzeit bei zehn Behandlungen pro Jahr und
Krankenhausstandort liegt.

Positiver Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Überlebenschance
Das IQWiG-Projektteam hat 42 retrospektive Beobachtungsstudien identifiziert,
die den Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des
Behandlungsergebnisses bei komplexen Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse
untersucht haben. Davon enthielten 36 verwertbare Daten.

Die Auswertung der Daten zeigte, dass die Überlebenschancen für
Pankreas-Operierte insgesamt größer sind in Krankenhäusern mit höheren
Fallzahlen und in Behandlung bei Ärztinnen und Ärzten, die die Operation
häufiger durchführen. Auch für die Zielgrößen „therapiebedingte Komplikationen“
und „Krankenhausaufenthaltsdauer“ ist sowohl auf Krankenhaus- als auch auf
Arztebene ein Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des
Behandlungsergebnisses zugunsten von Krankenhäusern beziehungsweise Ärztinnen
und Ärzten mit hoher Leistungsmenge nachweisbar. Für die Zielgrößen „tödliche
Komplikationen“ und „tumorfreier Resektionsrand“ kann auf Krankenhausebene ein
positiver Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des
Behandlungsergebnisses abgeleitet werden. Für andere Zielgrößen ist entweder
kein Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des
Behandlungsergebnisses nachweisbar oder es lagen dazu keine verwertbaren Daten
vor.

Für die Beantwortung der Frage, welchen Einfluss konkret in die Versorgung
eingeführte Mindestfallzahlen für komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas
auf die Qualität des Behandlungsergebnisses haben, hat das IQWiG keine
aussagefähigen Studien gefunden.

Zum Ablauf der Berichtserstellung
Der G-BA hatte das IQWiG im Februar 2019 beauftragt, den Bericht zum
Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Qualität bei komplexen Eingriffen am
Organsystem Pankreas in einem beschleunigten Verfahren als „Rapid Report“ zu
erarbeiten. Die Arbeiten am Bericht konnten im Januar 2020 aufgenommen werden.
Der vorliegende Rapid Report wurde im August 2020 an den Auftraggeber
geschickt.

Quelle: IQWiG, 28.09.2020

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