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RLP: Umfrage zeigt dramatische Lage der Krankenhäuser mydrg.de





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RLP: Umfrage zeigt dramatische Lage der Krankenhäuser

Kliniken in Rheinland-Pfalz finanziell am Limit (KGRP).



Eine aktuelle repräsentative Umfrage der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz (KGRP) bestätigt das Bild der wirtschaftlichen Situation der Kliniken im Land, das sich bereits im letzten Herbst abgezeichnet hat. Nahezu zwei Drittel der Krankenhäuser (65%) gaben an, das Jahr 2022 mit einem Defizit
abgeschlossen zu haben bzw. voraussichtlich abzuschließen. Ohne staatliche Hilfszahlungen wären sogar fast alle (96%) Ergebnisse negativ. Und die Aussichten verschlechtern sich
weiter: 82% der Kliniken rechnen auch 2023 mit einem Jahresfehlbetrag.

„Die Rückmeldungen zeigen, dass die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser
nach wie vor dramatisch ist. Das Gesetz, nach dem versprochene Energiehilfen zu
einem höheren Anteil als bisher geplant pauschal ausgezahlt werden sollen, ist noch
nicht verabschiedet und es ist kein Geld geflossen. Für die übrigen ungedeckten
inflationsbedingten Kostensteigerungen gibt es bislang keinerlei Signale der
Bundesebene. Die finanzielle Schieflage der Krankenhäuser wird täglich
bedrohlicher. Von einer Entwarnung kann daher keine Rede sein“, betont Dr. Hartmut
Münzel, Vorsitzender der KGRP. „Aktuell stellt sich nicht die Frage ob, sondern wann
für einzelne Standorte die Zeit endgültig abläuft. Die Kliniken brauchen jetzt
schnellstmöglich ein Vorschaltgesetz des Bundes zur finanziellen Stabilisierung.
Sonst wird die vom Bund angekündigte Reform für viele Krankenhäuser zu spät
kommen“, so Dr. Münzel.

In der aktuellen Situation, die durch eine hohe Inflation und nicht finanzierte Kosten,
niedrige Fallzahlen, einen zunehmenden Fachkräftemangel und Personalausfälle
sowie den damit verbundenen Leistungsrückgängen geprägt ist, zeigen sich die
Schwächen des derzeitigen Systems der Krankenhausfinanzierung schonungslos
und unabhängig von der Größe eines Krankenhauses. Unter den gegenwärtigen
Rahmenbedingungen wird den tatsächlichen Kostenentwicklungen der
Krankenhäuser nicht ansatzweise Rechnung getragen. Über die Notwendigkeit einer
umfassenden Krankenhausreform besteht vor diesem Hintergrund ein breiter
Konsens. Bis diese Reform von Bund und Ländern beschlossen ist und Wirkung
entfaltet, benötigen die Krankenhäuser schnellstmöglich eine solide
Übergangsfinanzierung. Andernfalls wird das Risiko von Krankenhausinsolvenzen
auch in Rheinland-Pfalz massiv ansteigen. Dies gefährdet zunehmend auch die
Krankenhausversorgung der Menschen im Land.
„Vor diesem Hintergrund muss die zunehmende Finanzierungslücke bei den
Betriebskosten eher heute als morgen geschlossen werden. Der Bund muss
kurzfristig eine Regelung treffen, mit der ein umfassender Inflationsausgleich sowie
die vollständige, schnelle und unbürokratische Refinanzierung von Energie- und
tariflichen Lohnkostensteigerungen der Kliniken erfolgt“, unterstreicht KGRPGeschäftsführer Andreas Wermter. „Nur bei einer Korrektur der völlig
unzureichenden Finanzierungsbasis und einer auskömmlichen und nachhaltigen
Zukunftslösung kann der gewünschte Strukturwandel im Krankenhausbereich
planvoll und systematisch umgesetzt werden, ohne dass es zu Versorgungslücken
und Engpässen kommt“, so Wermter.
Die Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. (KGRP) ist der Dachverband der
Krankenhausträger in Rheinland-Pfalz und vertritt die Interessen von 85 Krankenhäusern mit rund
26.000 Betten. Über 980.000 Patientinnen und Patienten werden jährlich in den rheinland-pfälzischen
Krankenhäusern umfassend stationär behandelt. Hinzu kommen jährlich mehr als 80.000 ambulante
Operationen. Die Kliniken sind zugleich einer der bedeutendsten Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz mit
rund 58.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nähere Informationen zu den Aufgaben der
Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz unter www.kgrp.de.
ViSdP: Andreas Wermter, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V

Quelle: KGRP, 23.05.2023

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