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Flexible Arbeitszeiten für Pflegende am UKE zeigen Wirkung

Bessere Work-Life-Balance für Hamburger Pflegefachpersonen (Pressenachricht).



Wie lassen sich Freizeit und Beruf in der Pflege besser miteinander vereinbaren? Wie können Pflegefachpersonen mehr Verantwortung übernehmen und den eigenen Arbeitsablauf autark gestalten? Das sind nur zwei der Fragestellungen, denen im Kooperationsprojekt „Arbeiten 5.0“ nachgegangen wird.
„Arbeiten 5.0“ ist eines von vier ausgewählten Entwicklungsprojekten des
Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) „INside HR“, die seit 2019 vom
Gesundheitsmanagement der Techniker Krankenkasse (TK) unterstützt werden.

Insgesamt sechs Monate lang wurde „Arbeiten 5.0“ seit Oktober 2021 auf drei
Stationen des UKE getestet und evaluiert. Um ein flexibles und zeitgemäßes
Arbeitsumfeld zu schaffen, wurden unter anderem neue Modelle für die
Dienstzeiten erprobt. Das führte zu einer deutlich besseren Work-Life-Balance
bei den Pflegefachpersonen, so ein Ergebnis der wissenschaftlichen Auswertung.
Zu den möglichen neuen Dienstzeiten gehörten neben flexiblen Arbeitszeiten auch
das Zwei-Schicht-Modell am Wochenende oder lange Tag- und Nachtdienste, um über
mehr freie Tage zu verfügen. Joachim Prölß, Direktor für Patienten- und
Pflegemanagement und Personalvorstand des UKE: „Mitarbeitende sind motivierter,
wenn sie Einfluss auf ihren Arbeitsbereich nehmen können, auf Teile ihrer
Aufgaben und auf ihre Dienstzeiten. Durch die neue freiwillige Flexibilität bei
den Arbeitszeiten bieten wir Pflegenden im UKE die Möglichkeit, die eigenen
Dienstzeiten an die persönlichen Lebensumstände anzupassen. Das schafft eine
ausgewogenere Work-Life-Balance und hat zudem einen positiven Effekt auf die
Gesundheit unserer Pflegenden.“

Pflegefachpersonen in Hamburg überdurchschnittlich oft krankgeschrieben
„Wir brauchen Projekte wie ‚Arbeiten 5.0‘, um zu zeigen, wie der Berufsalltag
von Pflegefachpersonen wieder attraktiver gestaltet werden kann. Das muss unser
übergeordnetes Ziel sein, denn überall fehlen ausgebildete Pflegefachpersonen.
Rund die Hälfte von ihnen arbeitet derzeit in Teilzeit, viele orientieren sich
beruflich um. Deshalb brauchen wir unbedingt flexible Arbeitszeitmodelle und
die Möglichkeit zur Weiterbildung“, sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der
TK-Landesvertretung Hamburg. Pflegefachpersonen in Hamburg sind im Vergleich zu
anderen Erwerbspersonen überdurchschnittlich häufig krankgeschrieben, so eine
aktuelle TK-Auswertung: Allein im Jahr 2021 fielen sie im Schnitt gut neun Tage
mehr krankheitsbedingt aus als der Durchschnitt der Erwerbspersonen in der
Hansestadt (14,1 Tage). Im UKE-Projekt sollen neue Wege gegangen werden, um
diesem Problem entgegenzuwirken.

Pflegefachpersonen gestalten die Arbeit selbst
Im Rahmen der flexiblen Arbeitszeit (Gleitzeit) können Mitarbeitende im Projekt
beispielsweise den Frühdienst zeitverzögert antreten und den Spätdienst
vorzeitig beenden. Die dadurch gewonnene Flexibilität ermöglicht es den
Pflegefachpersonen, ihre Arbeitszeit besser an die persönlichen Lebensumstände
anzupassen. Zusätzlich lassen sich die Wochenenddienste auf weniger Köpfe
verteilen, wenn ein Wochenendtag von zwei statt drei Diensten abgedeckt wird.
Durch längere Dienste am Stück entstehen zugleich mehr freie Tage. Gleichzeitig
erhöhen Maßnahmen wie die Vier-Stunden-Kurzdienste und mobiles Arbeiten die
Flexibilität der Mitarbeitenden weiter, verbessern den Informationsaustausch
mit Ärzt:innen und führen zu einer besseren Betreuung und Kenntnis der
Patient:innen.

Roll-out: Flexibles Arbeiten für alle UKE-Stationen
Seit Juli 2022 wird das Modell nun sukzessive auf weitere Stationen ausgerollt.
Durch die intensive Einbindung der Stationsvertretenden wird von Beginn an
sichergestellt, dass die Bedürfnisse der Stationen im Mittelpunkt der
Konzeptentwicklung stehen. Michael van Loo, Projektleiter und
Geschäftsbereichsleiter Personal des UKE: „Die Pilotphase hat gezeigt, wie man
Dienstzeiten und Prozesse in patientenversorgenden Bereichen zeitgemäß und
modern gestalten kann. Alle bisher teilnehmenden Stationen möchten das Modell
beibehalten und empfehlen es weiter, das Interesse weiterer Stationen ist hoch.
Wir freuen uns, dass wir das neue Arbeitszeitmodell nun nach und nach allen
Pflegenden im UKE zur Verfügung stellen können.“

Quelle: Pressenachricht, 01.09.2022

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