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Die AOK suche wohl krampfhaft nach Argumenten, um die Arbeit der Krankenhäuser zu diskreditieren

DKG zum Qualitätsmonitor von AOK und WidO: Mehr Sachlichkeit in der Qualitätsdebatte gefordert (Pressemeldung).



Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) reagiert mit Verwunderung auf die erneuten Vorwürfe der AOK und ihres wissenschaftlichen Instituts (WidO) über vermeintliche Qualitätsmängel in der Krankenhausbehandlung. „Während die AOK skandalisiert, dass sieben Prozent der Notfallpatienten mit Herzinfarkt in
einem Krankenhaus ohne Kathetherlabor landen, freut sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft gemeinsam mit den Verantwortlichen des Rettungsdienstes darüber, dass es gelingt 93 Prozent dieser Notfallpatienten in einem
Krankenhaus mit Herzkatheterlabor aufzunehmen und zu behandeln“, erklärt der
Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß.

„Dass die AOK und ihr Institut es als unhaltbaren Zustand kritisieren, dass
sieben Prozent der Herzinfarkt-Patienten in Krankenhäusern ohne Katheterlabor
behandelt wurden, ist unsachlich und polemisch. Herzinfarkte sind Notfälle, die
durch den Rettungsdienst in die Krankenhäuser kommen. Und nicht jeden
Herzinfarkt kann der Rettungsdienst bereits in der unmittelbaren Akutsituation
als solchen erkennen. Im Regelfall steuern die Rettungsdienste das
nächstgelegene Krankenhaus mit entsprechenden Notfallaufnahmen an, um die
Patienten schnellstmöglich zu versorgen. Die Krankenhäuser führen dann eine
umfassende Notfalldiagnostik durch. Die Entscheidung, welche Klinik angesteuert
wird, liegt dabei beim Rettungsdienst. Die von der AOK skandalisierten Zahlen
zeigen im Gegenteil, dass das Rettungssystem im Zusammenspiel mit den
Krankenhäusern sehr gut funktioniert, denn 93 Prozent aller
Herzinfarktpatienten erreichen trotz der noch nicht abgeschlossenen
Notfalldiagnostik den idealen Behandlungsort, nämlich ein Krankenhaus mit
entsprechenden Notfallstrukturen und Herzkatheterlabor. Es wäre gut, wenn Wido
und AOK sich zukünftig die Zeit nehmen, sich die eigenen Daten und deren
konkreten Hintergrund vor Augen zu führen, bevor sie mit skandalisierenden
Überschriften und plakativen Statements die Bürgerinnen und Bürger verunsichern
und den Rettungsdienst verunglimpfen“, erklärt Gaß.

Für Unverständnis bei den Krankenhäusern sorgt auch die Kritik der AOK an
vermeintlich schlechter Brustkrebsversorgung in Krankenhäusern mit zu geringer
Fallzahl. „Die AOK scheitert an ihrer unzureichenden Datenlage und kann nur
veraltete Fallzahlen bis ins Jahr 2020 liefern. Allerdings haben wir im
Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) längst Mindestmengen vereinbart, die die
angeprangerte Gelegenheitschirurgie unmöglich machen. Krankenhäuser müssen ab
2024 50, ab 2025 mindestens 100 Fälle pro Jahr nachweisen, um weiter Brustkrebs
behandeln zu können. Die AOK spricht hier also ein Problem an, das wir längst
gelöst haben. Und auch bei ihrer Kritik, dass 15 Prozent der
Brustkrebs-Patientinnen in Kliniken behandelt werden, die nicht durch die
Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert sind, erscheint es, als ob die AOK die
aktuellen gesundheitspolitischen Geschehnisse nicht verfolgt. Die DKG begleitet
die Beratungen im G-BA zu Zertifizierungen aktiv, wir sollten auch die Reformen
aus der Regierungskommission und dem Bundesgesundheitsministerium abwarten.
Nicht nur, dass ein Kriterium für die Zertifizierung der Krebsgesellschaft die
ohnehin beschlossene Mindestmenge ist, die Vorschläge der Kommission bezüglich
der Level-Einteilung von Kliniken gehen in eine ähnliche Richtung“, so Gaß.

„Insgesamt erscheint es, als ob die AOK krampfhaft nach Argumenten sucht, die
Arbeit der Krankenhäuser zu diskreditieren. Sie beschreibt Probleme, die wir
wie beim Brustkrebs gemeinsam mit dem GKV-Spitzenverband in der
Selbstverwaltung längst gelöst haben, oder die es wie beim Thema Herzinfarkt
bei näherer Betrachtung aufgrund der vielfach unklaren Verdachtslage im Notfall
vom Rettungsdienst realistischerweise kaum besser gelöst werden können. Wenn
das, wie von der AOK behauptet, die Anlässe wären, weshalb die Vorschläge der
Krankenhauskommission nun schnellstens umgesetzt werden müssen, dann bräuchte
es die Kommission und ihre Vorschläge sicher nicht“, erklärt Gaß.

Quelle: Pressemeldung, 14.12.2022

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