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Vorschläge für eine zukunftsfähige und patientenorientierte Krankenhausversorgung

Vorschläge für eine zukunftsfähige und patientenorientierte Krankenhausversorgung (Bayerische Krankenhausgesellschaft).



Mehr Miteinander der Leistungserbringer, eine nachhaltige Krankenhausfinanzierung und mehr Augenmerk auf die Digitalisierung in den Krankenhäusern – Appell anlässlich der Tagung der bayerischen Krankenhausdirektor:innen vom 5.bis 7. Oktober in Bad Wörishofen an die künftige Bundesregierung. Die
Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) unterstreicht ihre Forderungen an
die zukünftige Bundesregierung, schnellstmöglich für eine zukunftsfähige und
patientenorientierte Krankenhausversorgung Sorge zu tragen.

Die sektorenübergreifende Versorgung steht demnach an erster Stelle. Eine
flächendeckende fachärztliche Versorgung ist bereits heute ohne
Klinikstrukturen nicht mehr denkbar, wie beispielsweise Institutsambulanzen und
die Notfallversorgung rund um die Uhr zeigen. Dazu liegen seit 2019 Vorschläge
der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „sektorenübergreifende Versorgung“ auf dem Tisch
und müssen aus Sicht der BKG nun verbindlich umgesetzt werden.

„Engagement und Investitionen von Kliniken in eine vernetzte
sektorenübergreifende Versorgung im regionalen Einzugsgebiet sind wichtig und
sollten verstärkt werden können“ so BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen am
Rande der diesjährigen gemeinsamen Tagung des Verbands der bayerischen
Krankenhausdirektor:innen (VKD), Landesgruppe Bayern und der BKG in Bad
Wörishofen.

„Die Krankenhäuser unterstützen längst Haus- und Fachärzte in der
Notfallversorgung gerade in Zeiten, wenn Praxen abends und am Wochenende
geschlossen sind. Aus dieser bisherigen Not sollte nun eine Tugend werden.“

In ambulant-stationären regionalen Gesundheitszentren wäre eine
multiprofessionelle Versorgung über Sektorengrenzen hinweg möglich, wenn es
dafür endlich eine reguläre Vergütungsgrundlage gäbe. Dieser Punkt muss von
einer neuen Bundesregierung angepackt werden. Der Bedarf kurzer Wege und
integrierter Versorgungspfade hat sich auch in der Corona-Pandemie und nun bei
der Long-COVID-Versorgung erneut gezeigt.

Gleichzeitig tut eine grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung Not.
Krankenhäuser müssen rund um die Uhr ein umfangreiches Leistungsspektrum
bereithalten. Eine Finanzierung ausschließlich über Fallkosten im DRG-System
ist dafür nicht zukunftsfähig. „Eine zusätzliche Vorhaltefinanzierung von mind.
5 Mrd. Euro ist erforderlich“ betont Engehausen im Kreis der
Klinik-Geschäftsführungen.

Seit Jahren schreibt bereits mehr als jede zweite Klinik rote Zahlen – Tendenz
steigend.
„Wir müssen jetzt dringend auch hier die Weichen stellen und Fehlanreize
stoppen“.

Einhergehend mit diesen beiden zentralen Forderungen ist der Fokus auch auf die
weitere Digitalisierung der Krankenhäuser zu richten.

„Digitalisierung schafft Mehrwerte für Patient:innen und Beschäftigte in
Gesundheitsberufen gleichermaßen. Die Telematikinfrastruktur muss dabei die
interdisziplinäre Teamarbeit besser berücksichtigen“ heißt es in den Positionen
der BKG an die künftige Spitze im Bundesgesundheitsministerium.

Mit den Mitteln der Digitalisierung kann spezialisiertes medizinisches Know-how
in die Fläche zu den Menschen vor Ort getragen werden. Dies sollte aus Sicht
der BKG bei Strukturvorgaben und Planungsfragen stärker genutzt werden. Der
BKG-Geschäftsführer ergänzt hierzu, dass die nachhaltige Finanzierung dabei
nicht vergessen werden darf. „Der Krankenhauszukunftsfonds ist ein erster
wichtiger Schritt, um die Digitalisierung der Krankenhäuser voranzubringen.
Jedoch ist der Nachholbedarf enorm, sodass der Krankenhauszukunftsfonds kein
Strohfeuer werden darf. Um die laufenden Kosten für eine digital vernetze
Versorgung zu refinanzieren, ist in den nächsten vier Jahren ein
Digitalisierungszuschlag von 2 % für die Kliniken notwendig“ so Engehausen.

In Bad Wörishofen treffen sich die Klinikverantwortlichen aus ganz Bayern zum
jährlichen Austausch. Mit gebündelter Kompetenz wird dieses Jahr besonders über
die Bewältigung einer vierten Pandemiewelle und über Weichenstellungen für die
Zukunft der Krankenhausversorgung diskutiert. Im Mittelpunkt stehen dringende
Investitionen in notwendige Strukturveränderungen, Digitalisierung und
Arbeitsplatzattraktivität für Fachkräfte.

Die Bayerische Krankenhausgesellschaft ist der Zusammenschluss von etwa 190
Krankenhausträgern mit über 360 Krankenhäusern und insgesamt ca. 75.000 Betten
in Bayern. Etwa 3 Millionen Patienten werden jährlich in den bayerischen
Krankenhäusern umfassend stationär behandelt. Zusätzlich versorgen die Kliniken
im Freistaat über 2,5 Mio. ambulante Notfallpatienten. Die bayerischen
Krankenhäuser erbringen hierfür das gesamte Leistungsspektrum der medizinischen
und pflegerischen Versorgung.

Die Einrichtungen sind zugleich einer der bedeutendsten Arbeitgeber Bayerns.
Über 210.000 Menschen der verschiedensten Berufe beziehen ihr Einkommen von
bayerischen akutstationären Krankenhäusern, davon über 30.000 Ärzte sowie knapp
80.000 im Pflegedienst sowie etwa 100.000 in weiteren Berufen und
Tätigkeitsbereichen im Krankenhaus. Etwa 13.000 Auszubildende in der Pflege
sowie etwa 2.300 in einer Vielfalt von weiteren Ausbildungsberufen werden in
den Kliniken im Freistaat ausgebildet.

(Stand: 10/2021; Quelle: Statistisches Bundesamt Destatis sowie BKG)

Quelle: Bayerische Krankenhausgesellschaft, 06.10.2021

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