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Neuer Pflegedirektor am Uniklinikum Würzburg mydrg.de





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Neuer Pflegedirektor am Uniklinikum Würzburg

Neuer Pflegedirektor am Uniklinikum Würzburg (Pressemitteilung).



Seit Anfang Juli dieses Jahres ist Marcus Huppertz der neue Pflegedirektor des Uniklinikums Würzburg. Die Bindung des bestehenden Pflegepersonals und die Akquise neuer Mitarbeiter*innen zählen zu den wesentlichen Aufgaben, mit denen sich der basisnahe Manager in den kommenden Jahren beschäftigen wird. Ende
August 2020 beendete Günter Leimberger seine Arbeit als Pflegedirektor des Uniklinikums Würzburg (UKW), um sich neuen beruflichen Aufgaben am Klinikum Nürnberg Nord zuzuwenden. Der
Vorstandsposten, der für den weitaus größten Teil der insgesamt über 7.300 Beschäftigten des
mainfränkischen Krankenhauses der Supramaximalversorgung zuständig ist, wurde zum 1. Juli dieses
Jahres mit Marcus Huppertz neu besetzt.

Der gebürtige Rheinländer (Jahrgang 1970) kann sich neben rund zwölf Jahren in
Pflegemanagementpositionen auf Berufserfahrungen aus über zwei Jahrzehnten am Krankenbett stützen.
Diese starteten im Jahr 1988 mit seiner Ausbildung zum Krankenpfleger am Universitätsklinikum Bonn. „Ich
wollte damals gerne mit Menschen arbeiten sowie einen krisensicheren und gleichzeitig sinnstiftenden Job“,
erinnert sich Marcus Huppertz und fährt fort: „Die Krankenpflege war dafür genau das Richtige und ich habe
es nie bereut, diesen Weg eingeschlagen zu haben.“ Besonders fesselte ihn die Tätigkeit auf der
Intensivstation. Er war und ist nach eigenen Worten auch heute noch begeistert von der Leistungsfähigkeit
der Intensivmedizin und von der pflegerischen Arbeit im Grenzbereich zwischen Leben und Tod. Folgerichtig
schloss Huppertz 1998 die Ausbildung zum Fachkrankenpfleger Anästhesie und Intensivmedizin ab.

Zur Managementkarriere aufgefordert
In den folgenden Jahren stieg er zum stellvertretenden Stationsleiter der Chirurgischen Intensivstation auf.
Seine kritisch-konstruktiven Anmerkungen zu verbesserungswürdigen Abläufen und sein „Blick über den
Tellerrand“ erregten die Aufmerksamkeit von Alexander Pröbstl, des Pflegedirektors am Universitätsklinikum
Bonn. Zusammen mit der Aussicht auf eine Tätigkeit im Team der Pflegedirektion forderte dieser Marcus
Huppertz auf, Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Dieser folgte dem Rat seines Mentors und schloss
innerhalb von drei Jahren ein berufsbegleitendes Präsenzstudium an der Verwaltungs- und
Wirtschaftsakademie Duisburg Krefeld ab. „Eine harte Zeit, die mir aber in der Folge in Bonn eine Karriere in
der Pflegebereichsleitung bis hin zum stellvertretenden Pflegedirektor ermöglichte“, kommentiert der Diplom-Betriebswirt.

Würzburg liegt näher an Bonn
Im Jahr 2014 wechselte er als Pflegedirektor an die Kliniken der Stadt Köln. „Nach gut vier Jahren an diesem
kommunalen Haus zog es mich zurück in die von mir besonders geschätzte Universitätsmedizin“, berichtet
Huppertz. Deshalb nutze er 2018 die Chance, die Pflegedirektion des LMU-Klinikums der Universität
München zu übernehmen – seine letzte Position vor Würzburg. Warum jetzt der Wechsel aus einer
vergleichbaren Stellung ans UKW? „Mein familiärer Lebensmittelpunkt war immer und bleibt auch in Zukunft
Bonn“, erläutert der heimatverbundene Vater von zwei mittlerweile erwachsenen Töchtern. Er fährt fort: „Als
‚Wochenendheimfahrer‘ ist Würzburg mit seiner hervorragenden ICE-Anbindung für mich deutlich
heimatnäher als München, was einen großen Gewinn an Lebensqualität bedeutet.“

Werben für einen hochattraktiven Beruf
In den ersten Wochen seit dem Dienstantritt erlebte er das UKW als Klinikum mit einer sehr hohen, loyalen
Bindung der Pflegekräfte. „Das liegt nach meinen ersten Eindrücken daran, dass das UKW ein richtig guter
Arbeitgeber ist, der viel für seine Beschäftigten tut. Allein die hohe Übernahmequote nach der
Fachausbildung von um die 75 Prozent spricht für sich“, betont der neue Direktor. Dennoch steht die Pflege
am Uniklinikum Würzburg – wie in der gesamten deutschen Gesundheitslandschaft – vor bedeutenden
Herausforderungen. „Ich mag zwar den Begriff ‚Pflegenotstand‘ überhaupt nicht, aber Fakt ist, dass derzeit
einerseits sehr viele Beschäftigte aus geburtenstarken Jahrgängen das Renteneintrittsalter erreichen und wir
andererseits viel zu wenig Nachwuchs im Inland haben“, verdeutlicht Huppertz. Um hier gegenzusteuern,
gibt es aus seiner Sicht diverse Ansatzpunkte. Zum Beispiel müsse massiv an der Außendarstellung der
Krankenhaus-Pflege gearbeitet werden. Huppertz: „Es stimmt einfach nicht, dass alle Pflegekräfte eklatant
von Covid-19 oder multiresistenten Keimen bedroht sind, am Boden liegen und jeden Abend heulend nach
Hause gehen. Tatsächlich ist die Pflege ein hochattraktiver, erfüllender Beruf mit sehr guten und
differenzierten Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie einer festgeschriebenen 38,5
Stunden-Woche. Und die Bezahlung ist zwar ausbaufähig, aber schon derzeit nicht schlecht.“ Ein Karrierepfad in der
Pflege könne beispielsweise auch über eine einjährige Krankenpflegehilfeausbildung gestartet werden.
„Damit bieten wir auch jenen Menschen Optionen für hochwertige Qualifikationsniveaus an, die wohlmöglich
ansonsten kaum eine Perspektive finden würden“, ist sich Huppertz sicher.

Appell für ein differenzierteres Tarifsystem
Was die Bezahlung angeht, ist seiner Meinung nach ein Umdenken in der Politik gefragt. „Wir brauchen
keine Corona-Prämien, wir brauchen ein vernünftiges, differenzierteres Tarifsystem für alle Berufsgruppen
des hochkomplexen Systems Krankenhaus“, fordert der Manager. Nach seinen Beobachtungen entwickelt
sich derzeit neben dem Tarifsystem ein System der Leiharbeit, bei dem der Teamgeist verlorengehe. Dem
könne man entgegenwirken, indem man innerhalb des Tarifsystems ein besseres Lohngefüge anbietet.
„Neben einer besseren Bezahlung – beispielsweise für Pflegerinnen und Pfleger, die eine Fachweiterbildung
absolviert haben – oder attraktiven Lösungen für Frauen, die als Mütter in Teilzeit in ihren Job zurückkehren
wollen, ist die Arbeitszufriedenheit ein wichtiger Faktor“, unterstreicht Huppertz. Beispielweise müsse an
Ausfallkonzepten gearbeitet werden, die deutlich mehr Dienstplanstabilität als bisher sicherstellen: „Wir
müssen uns von althergebrachten Dienstplansystemen lösen, in denen die Dienstplanerinnen und -planer
beispielsweise einen Krankheitsausfall planen sollen, von dem sie im Moment der Planung noch überhaupt
nicht wissen können, wann er konkret entsteht. Stattdessen gilt es, adäquate Lösungen mit Blick auf die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf finden.“

Für eine lösungsorientierte Kommunikation mit der Basis
Generell sollten nach seiner Auffassung Personalakquise und Personalbindung als Aufgaben
gleichberechtigt nebeneinander stehen. Für Letztere sieht er eine ganze Palette an Maßnahmen – von einer
noch besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bis zur Wertschätzung in Form von flexiblen
Arbeitszeiten. „Auch eine lösungsorientierte Kommunikation mit der Basis gehört hierher – ein Punkt, für den
ich mich persönlich besonders engagiere“, sagt die Führungskraft.

Auslandsakquise mit Augenmaß
Bei aller möglichen Aufwertung des Pflegeberufes im Inland wird das UKW in Zukunft auch eine verstärkte
Auslandsakquise betreiben müssen, um die Stellen zu besetzen. Dabei ist sich der Pflegedirektor der damit
verbundenen Probleme nur allzu bewusst: Sprachbarrieren, das Zurücklassen des heimatlichen Netzwerks
sowie das vielfach fehlende Verständnis für fachliche Dinge wie Ablauforganisationen. „Außerdem dürfen wir
aus unserer sozialen Verantwortung heraus natürlich den Arbeitsmarkt in den Herkunftsländern nicht
leerfischen. Generell kommt für uns nur eine gezielte Vertragsakquise für ganz bestimmte Bereiche des
Krankenhauses in Frage“, so Huppertz.

Trotz all dieser ernsten Worte wird im Gespräch mit dem Rheinländer schnell deutlich, dass er die gestellten
Aufgaben zwar mit Umsicht und Sachverstand, aber mit einem durchaus humorvollen Stil angehen wird.

Quelle: Pressemitteilung, 13.08.2021

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