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Gutachten zur bedarfsgerechten Gestaltung der Krankenhausfinanzierung mydrg.de





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Gutachten zur bedarfsgerechten Gestaltung der Krankenhausfinanzierung

Gutachten zur bedarfsgerechten Gestaltung der Krankenhausfinanzierung (Techniker, PDF, 1,2 MB).



Mit einer Reform der Krankenhausfinanzierung will die Techniker Krankenkasse (TK) unnötige Operationen vermeiden und eine gleichmäßigere Verteilung der Kliniken auf Stadt und Land schaffen. Wer heute als Patient ins Krankenhaus geht, erlebt hoch engagiertes, aber an der Leistungsgrenze arbeitendes Pflegepersonal. Ein
Blick in die Statistik verrät: Im internationalen Vergleich gibt es in der Deutschland sehr viele
Operationen. Bei den Rückenoperationen zeigt das TK-Zweitmeinungsangebot aber
beispielsweise, dass 79 Prozent der Rücken-Operationen nicht notwendig sind.
Die Ursachen dafür sind vielschichtig, aber alle Punkte haben etwas mit der Art
unserer Krankenhausfinanzierung zu tun.

Fallpauschalen weltweit zentrales Finanzierungselement
Krankenhäuser erhalten aktuell Fallpauschalen, mit denen "gleiche Leistung zum
gleichen Preis" vergütet wird. Ziel bei der Einführung der Fallpauschalen war
es, Transparenz, Effizienz und Wirtschaftlichkeit der stationären
Leistungserbringung zu verbessern. Durch die einheitlichen Preise werden aber
spezifische Vorhaltekosten oder strukturbedingte Aufwände einer Klinik nur
unzureichend finanziert. Dadurch haben sie einen finanziellen Anreiz, viele,
vergütungsintensive Operationen durchzuführen - selbst wenn der Eingriff nicht
zwingend erforderlich ist.

Für eine Reform zur Krankenhausfinanzierung hat die TK den Hamburger
Gesundheitsökonom Professor Dr. Jonas Schreyögg, der auch Mitglied im
Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen ist, mit einem Gutachten
beauftragt. Die TK will mit dem Gutachten, das verschiedene Reformoptionen
untersucht, eine notwendige Diskussion über ein zukunftsfähiges
Vergütungssystem anstoßen.

Fallpauschalen sind nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ein zentrales
und wichtiges Element der Klinikfinanzierung.
Professor Dr. Jonas Schreyögg, Gesundheitsökonom
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Qualität der Leistungserbringung honorieren
Um den Kreislauf von immer mehr Operationen und Behandlungen zu durchbrechen,
müssen die bestehende Mengenanreize abgebaut und die Qualität der
Leistungserbringung als weiterer Baustein im Vergütungssystem abgebildet
werden. Dazu gehört eine Analyse, welche Kliniken mit welchem
Behandlungsangebot benötigt wird. Diese Kliniken brauchen für ihre auch
Vorhaltekosten genannten Fixkosten ein festes Budget, auf das sie sich sicher
verlassen können.

Medizinisch sinnvolle Eingriffe sollen sich auf jeden Fall lohnen, aber wir
wollen keine Operationen aus wirtschaftlichen Interessen der Krankenhäuser, auf
die man aus medizinischer Sicht gut verzichten kann.
Thomas Ballast, stellvertretender TK-Vorstand
Fallpauschalen finanzieren ausschließlich die Behandlungskosten. Damit sich
Qualität und neue Ideen für innovative Versorgungskonzepte lohnen, sieht das
TK-Gutachten ein Qualitäts-Budget vor. Kliniken erhalten daraus einen
finanziellen Bonus, wenn sie beispielsweise nachweisen können, dass sie
Patienten besonders schnell oder mit deutlich überdurchschnittlichen
Ergebnissen behandelt haben.

Quelle: Techniker, 09.09.2020

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