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Finanzsituation der Kliniken spitzt sich weiter zu

Finanzsituation der Kliniken spitzt sich weiter zu (Deutsche Krankenhausgesellschaft).



Die finanzielle Lage der Kliniken in Deutschland spitzt sich coronabedingt weiter zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die monatlichen Erlöse im Januar 2021 um 1,8 Milliarden Euro bzw. rund 20 Prozent zurückgegangen. Dies geht aus einer Umfrage der Deutschen
Krankenhausgesellschaft (DKG) gemeinsam mit den 16 Landeskrankenhausgesellschaften hervor. Insgesamt beteiligten sich über 1.000 Krankenhäuser an der Abfrage ihrer aktuellen Finanzlage. „Die
Politik muss die dramatische finanzielle Lage der Krankenhäuser zur Kenntnis nehmen und erkennen, dass das reguläre Finanzierungssystem in dieser Ausnahmesituation nicht funktioniert“, forderte der designierte
DKG-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Gaß.

Aus den Rückmeldungen der über 1.000 Krankenhäuser geht hervor, dass 40 Prozent
aller Kliniken keinerlei Ausgleichszahlungen erhalten. Aber auch bei den
Kliniken mit Ausgleichzahlungen liegen die tatsächlichen Erlösverluste deutlich
darüber. Die Zahlungen des Bundes gleichen die Einnahmenverluste nur zu etwa
zwei Drittel aus.

Aktuell erhalten die Kliniken nur Hilfen, wenn in einem Kreis die Inzidenz über
der Marke von 70 liegt. Dies sei zwar derzeit erfreulicherweise nur noch in 25
Prozent der Kreise der Fall. „Für die Kliniken mit ihren anhaltenden
Einnahmeausfällen ergibt sich daraus die nicht tragbare Situation, dass die
Länder für 75 Prozent der Regionen keine Hilfen mehr zahlen dürfen. Dabei haben
zurzeit alle Krankenhäuser Einnahmeprobleme wegen geringerer Belegung,
unabhängig davon, ob sie an der Versorgung von Covid-Patienten beteiligt sind“,
sagte Gaß. Die Betten der Kliniken waren im Januar 2021 um rund ein Viertel
weniger belegt als noch ein Jahr zuvor.

Gleichzeitig hätten nur noch 60 Prozent der Kliniken in den vergangenen Monaten
Ausgleichszahlungen erhalten. Die übrigen Krankenhäuser würden trotz der hohen
Einnahmeausfälle seit Oktober keinerlei Hilfen erhalten. „Durch die rund 20
Prozent Erlösausfälle bei nahezu gleichbleibenden Kosten geht den Häusern Monat
für Monat ein erhebliches Stück Liquidität verloren. Solange nicht eine
finanzstarke Kommune oder ein großer Träger hinter den Kliniken stehen, geraten
sie zwangsläufig in Zahlungsengpässe. Im schlimmsten Fall erleben wir, dass
Kliniken, die gerade noch in der Covid-Versorgung unverzichtbar waren, nun
schließen müssen“, so Gaß.

Gaß forderte, dass alle Krankenhäuser Liquiditätshilfen bekommen müssten. „Nur
dann können die Krankenhäuser diese schwierige Situation überstehen.“ Im
Gegenzug sollte ein Ganzjahresausgleich für die Krankenhäuser verpflichtend
werden. „Wer also Hilfen bekommt und dennoch durchschnittliche Erlöse erzielt,
muss Rückzahlungen leisten. Wir wollen nicht mit der Gießkanne übers Land
gehen“, erklärte Gaß. Die Krankenhäuser bräuchten aber jetzt Liquiditätshilfen,
um Insolvenzen zu verhindern. Unter dem Strich müsse es mindestens einen
Erlösausgleich von 85 Prozent geben, um die laufenden Kosten der Krankenhäuser
auszugleichen.

Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft, 22.02.2021

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