Bayerische Krankenhausgesellschaft beklagt fehlenden Realismus in den Überlegungen zur Krankenhausform des Bundesgesundheitsministers /> Hamburgische Krankenhausgesellschaft zur Auswirkungsanalyse der Krankenhausreform />

HKG unterstützt DKG-Reformalternative mydrg.de





groups

HKG unterstützt DKG-Reformalternative

Die Hessische Krankenhausgesellschaft unterstützt den Vorschlag der DKG für eine Reformalternative zu den Plänen der Regierungskommission (Mediennachricht).



Das deutsche Gesundheitssystem muss reformiert werden, dazu bedarf es Versorgungsstrukturen, die den notwendigen Gesundheitsleistungen von morgen gewachsen sind. Zwar hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit der Vorstellung einer Krankenhausreform den richtigen Impuls gesetzt, allerdings
werden die Pläne der Regierungskommission nicht die angestrebten Ziele einer
zukunftsorientierten Krankenhausstruktur erfüllen. Die seit vielen Jahren
bekannten Herausforderungen, wie Fachkräftesicherung, wirtschaftliche
Funktionsfähigkeit und die Sicherung der klinischen Versorgung in sowohl den
Ballungsgebieten wie auch im ländlichen Raum, werden nicht wirklich gelöst:
Dies geht aus den Ergebnissen der Auswirkungsanalyse hervor, welche die DKG
beim Forschungsinstitut Institute for Health Care Business (hcb), dessen
Geschäftsführer das Regierungskommissionsmitglied Prof. Dr. Boris Augurzky ist,
in Kooperation mit Vebeto in Auftrag gegeben hat. Darüber hinaus hat die DKG
ein Alternativkonzept für eine Reform der Krankenhausstrukturen und
Krankenhausfinanzierung entwickelt, welches die Hessische
Krankenhausgesellschaft vollumfänglich unterstützt.

Die Auswirkungsanalyse zeigt unter anderem, wie sich eine Umsetzung des
Reformpapiers der Regierung auf die Krankenhauslandschaft in Deutschland und
der einzelnen Länder auswirken würde. Eine solche konkrete Auswirkungsanalyse
wurde bislang weder von der Regierungskommission noch vom
Bundesgesundheitsminister vorgelegt.

Für Hessen würden laut der Auswirkungsanalyse des Regierungsentwurfs einige
Versorgungsangebote breitflächig wegfallen, beispielsweise aus den Bereichen
Geburtshilfe, Neurologie, Urologie oder Kardiologie. So müssten sich im Falle
einer Umsetzung der aktuellen Regierungspläne in diesen Fachbereichen mitunter
die Hälfte der Patientinnen und Patienten einen anderen Krankenhausstandort
suchen, sollten diese Versorgungsangebote nur noch an Kliniken mit Levelstufe 2
oder 3 angeboten werden dürfen.

Prof. Dr. Steffen Gramminger, Geschäftsführender Direktor der HKG, sagt: „Die
Reform muss dort strikte Vorgaben machen, wo dies aus Versorgungsgründen
tatsächlich notwendig ist. Dabei dürfen keine gut funktionierenden und in der
Bevölkerung akzeptierten Strukturen nur deshalb verändert werden, weil sie
nicht in ein formales übergeordnetes Strukturschema passen. Die Herausforderung
besteht in einer regionalbezogenen und bedarfsgerechten sowie
patientenorientierten und wirtschaftlich effizienten Gesundheitsversorgung
unserer Bevölkerung.“

Über den Konzeptentwurf der DKG führt er weiterhin aus: „Das Reformpapier der
DKG verfolgt das Ziel, Versorgungsstrukturen möglichst effizient aufzustellen,
damit Patientinnen und Patienten flächendeckend Zugang zu qualitativ
hochwertiger Medizin haben. Im Gegensatz zum Regierungsentwurf setzt der
DKG-Alternativvorschlag an bereits bestehende Strukturen und historisch
gewachsenen Versorgungsnetzen an, bewertet und gestaltet sie neu. Das ist
meiner Meinung nach der richtige Weg, um ein nachhaltiges und zukunftsfähiges
System aufzustellen.“

Eine solch umfassende Reform kann nicht ohne die erforderlichen Finanzmittel in
die Wege geleitet und umgesetzt werden. Die strukturelle Unterfinanzierung muss
abgebaut werden. Es bedarf eines Anschubs der Vorhaltefinanzierung. Ein
Transformationsfonds zur Finanzierung des Strukturwandels muss eingerichtet und
aufgebaut werden. Eine reine Umverteilung der aktuell zur Verfügung stehenden
Finanzmittel, wie dies die Regierungskommission plant, wird nicht ausreichen.

Die HKG bietet dem Land Hessen die Unterstützung an, im Rahmen der gemeinsamen
Beratungen mit dem Bund dieses Gestaltungskonzept in all seinen Aspekten
aufzugreifen und auf Basis dieses Vorschlags gemeinsam mit den
Krankenhausträgern zukunftsfähige Versorgungsstrukturen zu entwickeln.

Quelle: Mediennachricht, 13.02.2023

« Bayerische Krankenhausgesellschaft beklagt fehlenden Realismus in den Überlegungen zur Krankenhausform des Bundesgesundheitsministers | HKG unterstützt DKG-Reformalternative | Hamburgische Krankenhausgesellschaft zur Auswirkungsanalyse der Krankenhausreform »

Anzeige: ID GmbH
Anzeige