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apoBank-Studie: Inside Heilberufe

apoBank-Studie: Bedeutung der finanziellen Sicherheit hat bei Heilberuflern deutlich zugenommen (Download, PDF, 900 kB).



Zwei Jahre Pandemie haben überall ihre Spuren hinterlassen - wie sie sich auf die Stimmung der Heilberufler*innen, ihre Werte, Ziele und Wünsche ausgewirkt haben, zeigt die aktuelle Studie Inside Heilberufe III. Bereits zum dritten Mal hat die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) Ärzt*innen,
Zahnärzt*innen und Apotheker*innen sowie Studierende der Heilberufe befragt und zeigt nun auch auf, wie sich der private und berufliche Alltag von Heilberufsangehörigen im Zeitablauf verändert hat.

Auffallend ist vor allem, dass die Bedeutung der finanziellen Sicherheit
deutlich zugenommen hat und den Heilberfuler*innen inzwischen fast genauso
wichtig ist wie das Familienleben. Der Ruf nach weniger Bürokratie bleibt ganz
oben auf der Wunschliste, denn offenbar verspüren sie hier kaum Verbesserungen.
So gehört der bürokratische Aufwand weiterhin zu den größten Herausforderungen
im Gesundheitswesen und wird nur noch vom Fachkräftemangel übertroffen.

Die Pandemie hat laut der Befragten vor allem das Privatleben stark
beeinträchtigt. Auch der Wusch nach mehr fachlichem Austausch und Fortbildung
sowie eine höhere Akzeptanz der Digitalisierung sind mit hoher
Wahrscheinlichkeit auf die Einschränkungen durch die Coronakrise
zurückzuführen. Gelitten hat ebenfalls die allgemeine Zufriedenheit der
Heilberufler*innen mit der beruflichen Situation, besonders negativ haben sich
jedoch die Pandemie-Maßnahmen auf die Stimmung der Studierenden ausgewirkt.

Matthias Schellenberg, Vorsitzender des Vorstands der apoBank: "Angesichts der
andauernden Pandemie, der strukturellen Veränderungen und des ökonomischen
Drucks im Gesundheitssystem überrascht die sinkende Zufriedenheit nicht. Anlass
zu Besorgnis gibt der Stimmungswandel unter den Studierenden, da auch unsere
Befragung bestätigt, dass Fachkräftemangel als größte Herausforderung im
Gesundheitswesen angesehen wird. Doch um qualitative und flächendeckende
Gesundheitsversorgung zu sichern, brauchen wir motivierte, engagierte und gut
qualifizierte Köpfe, die gerne als Ärzt*innen, Zahnärzt*innen oder
Apotheker*innen tätig sind. Mit unserer Studie spüren wir auf, welche
Rahmenbedingungen für ein attraktives berufliches Umfeld nötig sind. Die
Ergebnisse verstehen wir als Impuls für uns und all diejenigen, die an einer
zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung mitwirken."

Materielle Werte nehmen deutlich an Bedeutung zu
Den höchsten Stellenwert hat nach wie vor das Familienleben, das geben 92
Prozent der Befragten an. Doch in den letzten Jahren zunehmend wichtiger wurde
die finanzielle Sicherheit: Diese war bei der ersten Befragung im Jahr 2016 von
85 Prozent als wichtig erachtet, 2022 waren es schon 91 Prozent. Entsprechend
haben materielle Aspekte wie hohes Einkommen und Lebensstandard (von 58 Prozent
auf 65 Prozent), Eigentum (von 56 Prozent auf 64 Prozent) oder Vermögensbildung
(von 55 Prozent auf 64 Prozent) ebenfalls deutlich an Relevanz gewonnen.

Vermutlich ist für die steigende Bedeutung der finanziellen Sicherheit nicht
nur die Coronakrise verantwortlich, denn diesen Zusammenhang sehen nur 14
Prozent. Bei der Frage nach Auswirkungen der Pandemie zeigt sich, dass vor
allem das Privatleben gelitten hat: Die Befragten sehen sich neben Reisen (80
Prozent) vor allem in ihrer Freizeit (60 Prozent), gesunder Lebensweise und
Fitness (37 Prozent) sowie beim Familienleben (31 Prozent) und ihrem
gesellschaftlichen Engagement (28 Prozent) beeinträchtigt. Negative
Auswirkungen auf ihre berufliche Karriere nennen lediglich 9 Prozent.

Nachhaltiger Lebensstil hat während der Pandemie leicht gelitten
Mit 63 Prozent ist die Relevanz des nachhaltigen Lebensstils und Umweltschutzes
in der aktuellen Umfrage nahezu gleichgeblieben (2019 waren es 65 Prozent). Im
Berufsgruppenvergleich fallen hier die Werte bei den Apotheker*innen mit 69
Prozent am höchsten aus. Im Geschlechtervergleich hat das Thema für Frauen (69
Prozent) mehr Gewicht als für Männer (57 Prozent).

Gut jede oder jeder fünfte Angestellte plant eine Niederlassung
Nach den Vorhaben für die nächsten drei Jahre gefragt, nennen 22 Prozent der
angestellten Heilberufler*innen die Niederlassung bzw. Selbständigkeit,
insgesamt planen 32 Prozent einen Karrieresprung, für ein Drittel steht aber
auch Kindererziehung auf der Agenda. Die Pläne der im Schnitt älteren
niedergelassenen Heilberufler*innen haben demzufolge einen anderen Fokus: Für
29 Prozent steht die Vorbereitung auf den Ruhestand an und in der Regel die
Abgabe der eigenen Praxis oder Apotheke. 27 Prozent wollen sich aber auch
ehrenamtlich engagieren.

Frauen treiben Karrieren voran
Der Geschlechtervergleich zeigt unterschiedliche Schwerpunkte für die
anstehenden Pläne. Allerdings ist die Mehrheit der befragten Frauen angestellt
und die der Männer niedergelassen, entsprechend anders sieht die
Karriereplanung aus: Während jede vierte Heilberuflerin einen Karrieresprung
vorhat, sind es bei ihren männlichen Kollegen nur 15 Prozent. Dabei strebt ein
Drittel (33 Prozent) der Frauen vor allem eine Anstellung außerhalb des
Klinikbetriebs an, 13 Prozent planen eine Niederlassung.

Weniger Bürokratie steht ganz oben auf der Wunschliste
Der Wunsch nach weniger Dokumentation und Verwaltungsarbeit bleibt weiterhin
ganz oben auf der Liste, vor allem für selbständige Heilberufler*innen (91
Prozent), gefolgt von weniger staatlicher Regulierung und mehr Unabhängigkeit
für die beruflichen Entscheidungen. Zwei Drittel der Befragten wünschen sich
auch mehr Zeit für die Patient*innen und Kund*innen - besonders der
Allgemeinärzt*innen (74 Prozent) ist es ein wichtiges Anliegen.

Ruf nach mehr fachlichem Austausch und Fortbildung
Pandemiebedingt hat vor allem der Wunsch nach mehr Austausch mit Kolleg*innen
(von 44 Prozent auf 56 Prozent) sowie mehr Fort- und Weiterbildung (von 46
Prozent auf 48 Prozent) zugenommen. Gerade bei Selbständigen ist offenbar der
Bedarf nach Weiterbildung deutlich gestiegen (von 29 Prozent auf 48 Prozent).
Ein Blick auf die verschiedenen Heilberufsgruppen zeigt, dass am häufigsten die
Apotheker*innen mit 62 Prozent hier ein Defizit verspüren.

Digitalisierung findet immer mehr Akzeptanz
Allmählich werden digitales Datenmanagement und innovative
Gesundheitsleistungen für immer mehr Heilberufler*innen notwendig, im Vergleich
zu 2019 ist der Anteil der Befragten, die sich mehr davon wünschen, jeweils um
9 bzw. 8 Prozentpunkte gestiegen. Allerdings gibt es einen großen Unterschied,
ob sie als Angestellte oder Selbständige arbeiten. Für die niedergelassenen
Heilberufler*innen scheint die Digitalisierung der Praxis weiterhin ein
ambivalentes Thema zu sein, hier wünschen sich 38 Prozent weniger digitales
Datenmanagement und 29 Prozent hätten gern mehr davon.

Für Studierende steht der Patient im Mittelpunkt
Auf die Frage nach Wünschen für die berufliche Zukunft nennen die meisten
Studierenden (75 Prozent) genug Zeit für die Patient*innen. Naturgemäß steht
Weiterbildung direkt an zweiter Stelle, freie und flexible
Arbeitszeitgestaltung folgt direkt danach. Der Austausch mit Kolleg*innen ist
für knapp die Hälfte ein wichtiger Wunsch, erst danach kommt ein hohes
Einkommen.

Doch zunächst müssen sie ein anspruchsvolles Studium bewältigen, und das
scheint in den letzten Jahren zunehmend frustrierender zu sein: Denn die
Zufriedenheitswerte mit der Ausbildungssituation sind seit 2016 von 71 Prozent
auf 44 Prozent drastisch zurückgegangen, 22 Prozent der Studierenden sind
ausdrücklich unzufrieden. Zuletzt war es vor allem die Pandemie, die das
Studieren erheblich erschwert hat, das haben 62 Prozent der Studierenden
angegeben.

Fachkräftemangel ist die Herausforderung Nummer eins.
Die Unzufriedenheit unter den Studierenden ist auch deshalb beunruhigend, weil
das Gesundheitswesen sehr stark mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen hat und
viele motivierte und gut ausgebildete Köpfe benötigt. 67 Prozent der Befragten
zählen das zu den größten Herausforderungen im Gesundheitssystem. Bürokratie
(56 Prozent) und Finanzierung (34 Prozent) sind die weiteren wunden Punkte.

Zufriedenheit sinkt weiter
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, gilt es nicht nur für den Nachwuchs zu
sorgen, sondern auch den bereits berufstätigen Heilberufler*innen gute
Arbeitsbedingungen zu sichern. Dass hier Handlungsbedarf herrscht, signalisiert
die seit 2016 kontinuierlich sinkende Zufriedenheit mit der beruflichen
Situation: Der Anteil der Zufriedenen ist in dieser Zeitspanne um elf
Prozentpunkte auf 51 Prozent gefallen, und so richtig zufrieden sind nur noch 7
Prozent. Allerdings blieb der Anteil derjenigen, die ausdrücklich unzufrieden
sind, seit drei Jahren mit 15 Prozent unverändert, lediglich die Gruppe der
Unentschiedenen nimmt stetig zu.

Heilberuf bleibt empfehlenswert
Die fallenden Zufriedenheitswerte führen allerdings nicht zu einer sinkenden
Empfehlungsbereitschaft der Heilberufler*innen, ihren Beruf zu ergreifen. Im
Gegenteil, der Anteil an Ärzt*innen, die ihren Beruf weiterempfehlen würden,
ist im Vergleich zu 2019 gestiegen. Auch Zahnärzt*innen blicken wieder
optimistischer in die Zukunft, denn 60 Prozent würden diesen Beruf
weiterempfehlen – das sind 19 Prozentpunkte mehr als noch vor drei Jahren.

Diese und weitere Studienergebnisse findne sich in der beigefügten
Präsentation.

Methodik
Für die Studie wurden im Auftrag der apoBank rund 500 Heilberufler, darunter
Apotheker*innen, Ärzt*innen, Zahnärzt*innen sowie Medizin-, Zahnmedizin bzw.
Pharmaziestudierenden durch das Institut DocCheck Insights befragt. Die
Stichprobe setzt sich zu gleichen Anteilen aus angestellten und selbständigen
Berufstätigen zusammen.

Themen
Wirtschaft, Finanzwesen Gesundheit, Gesundheitswesen, Pharmazeutik
Kategorien
Gesundheitsmarkt Praxis & Apotheke
Über die apoBank

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist die größte
genossenschaftliche Primärbank und die Nummer eins unter den
Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der
Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der
Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die apoBank arbeitet
nach dem Prinzip "Von Heilberuflern für Heilberufler", d. h. sie ist auf die
Betreuung der Akteure des Gesundheitsmarktes spezialisiert und wird zugleich
von diesen als Eigentümern getragen. Damit verfügt die apoBank über ein
deutschlandweit einzigartiges Geschäftsmodell. www.apobank.de

Seit der Gründung vor fast 120 Jahren ist verantwortungsbewusstes Handeln in
den Unternehmenswerten der apoBank fest verankert. Sie setzt sich fürs
Miteinander ein, fördert Zukunftsprojekte, Kultur sowie soziales Engagement und
investiert in Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein:
www.apobank.de/mehr-ermoeglichen

Quelle: Medienaussendung, 26.04.2022

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