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Positionspapier: Reformbedarf bei der psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung

Positionspapier: Reformbedarf bei der psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung (DKG, PDF, 2 MB).



Psychische Erkrankungen, die schon in den vergangenen Jahren die stärkste Zunahme aller Krankheitsfälle verzeichneten, sind gerade durch die Corona-Pandemie noch stärker in den Fokus geraten. Umso größer ist die Bedeutung einer hochwertigen psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung in Deutschland.
„Wir haben ein hoch effektives und qualitativ hochwertiges Versorgungsnetz in den Kliniken. Gleichzeitig bestehen extreme
Herausforderungen für die Versorgung psychisch kranker Menschen in Deutschland.
Wir brauchen dringende Reformen und erwarten von einer zukünftigen Regierung
und Koalition, dass das Thema nachhaltig angegangen wird“, erklärte der
Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald
Gaß.

Aus Sicht der Krankenhäuser gibt es vor allem fünf Bereiche, in denen
grundlegend reformiert werden muss. Dabei geht es um die Verbesserung der
sektorenübergreifenden Versorgungsstrukturen und Förderung regionaler
Netzwerke, die sinnvolle Weiterentwicklung der Personalausstattung, die
Weiterentwicklung des Vergütungssystems, der Abbau überflüssiger
Dokumentations- und Nachweispflichten und der Ausbau der Digitalisierung. Diese
Reformbedarfe wurden in „Positionen der Deutschen Krankenhausgesellschaft zur
psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung für die 20. Legislaturperiode
des Deutschen Bundestages“ zusammengeführt.

Welche immense Bedeutung die psychische Gesundheit hat, ist uns allen
spätestens in dieser Pandemie noch einmal bewusst geworden. Die Fälle von
Depressionen und Panikattacken sind alleine im Jahr 2020 weltweit um mehr als
ein Viertel angestiegen. 52 Millionen Menschen weltweit sind mehr an einer
depressiven Störung erkrankt als vor der Pandemie, wie eine im Lancet
veröffentlichte Studie aufzeigt. Für Deutschland, so eine Untersuchung des
Statistischen Bundesamtes, sind auch hierzulande diese Tendenzen erkennbar.

„Für eine Verbesserung der Angebote für die Betroffenen brauchen wir eine
Förderung der sektorenübergreifenden Versorgungsstrukturen, eine weitreichende
Öffnung der Krankenhäuser für ambulante psychiatrische und psychosomatische
Behandlungsleistungen sowie eine Weiterentwicklung der Personalanforderungen
und des Finanzierungssystems. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die neue
Koalition der psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung in Deutschland
ein großes Gewicht beimessen wird“, so Dr. Gaß.

Über 800 Fachabteilungen für Erwachsenenpsychiatrie, Psychosomatik und Kinder-
und Jugendpsychiatrie in Deutschland versorgen etwa eine Million Patientinnen
und Patienten pro Jahr. Neben vollstationärer Behandlung bieten rund 750 der
Einrichtungen auch teilstationäre Behandlung an. Etwa 450 Krankenhäuser
versorgen Patientinnen und Patienten in Psychiatrischen Institutsambulanzen.
Über 7.500 Ärztinnen und Ärzte und 48.500 Pflegende versorgen in
multiprofessionellen Teams mit Psychotherapeuten und -therapeutinnen sowie
Spezialtherapeuten und -therapeutinnen die Patientinnen und Patienten rund um
die Uhr. Die Krankenhäuser stellen eine moderne psychiatrische und
psychosomatische, auf den individuellen Bedarf der Patientinnen und Patienten
ausgerichtete Versorgung sicher.

Quelle: DKG, 28.10.2021

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