Schweizer Spitäler: So gesund waren die Finanzen 2020 /> Neue Wege in der Gesundheitsversorgung der ­Bundeswehr? />

Die Lebenserwartung bei Geburt ist 2020 in der Schweiz deutlich gesunken mydrg.de





language

Die Lebenserwartung bei Geburt ist 2020 in der Schweiz deutlich gesunken

Die Lebenserwartung bei Geburt ist 2020 in der Schweiz deutlich gesunken (Bundesamt f. Statistik).



Im von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 sank die Lebenserwartung bei Geburt gegenüber dem Vorjahr bei den Männern um 0,9 auf 81,0 Jahre und bei den Frauen um 0,5 auf 85,1 Jahre (2019: Männer 81,9; Frauen 85,6). Eine solche Abnahme wurde gemäss den Sterbetafeln des Bundesamtes für Statistik
(BFS) bei den Männern seit 1944 und bei den Frauen seit 1962 nicht beobachtet.

2020 wurde die höchste Lebenserwartung der Frauen in den Kantonen
Appenzell-Innerrhoden (87,3 Jahre), Zug (86,2) und Uri (86,2) beobachtet. Bei
den Männern waren es die Kantone Nidwalden (83,7), Zug (82,9) und
Basel-Landschaft (82,3). Am deutlichsten ging die Lebenserwartung bei Geburt
zwischen 2019 und 2020 bei den Männern in den Kantonen Obwalden (–2,5 Jahre),
Tessin (–2,3) und Genf (–2,3) und bei den Frauen in den Kantonen Jura (–1,8),
Genf (–1,5) und Schwyz (–1,4) zurück.

Die Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren ist aussergewöhnlich stark gesunken

Zwischen 2019 und 2020 ging die Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren aufgrund
der pandemiebedingten Todesfälle um 0,7 Jahre bei den Männern und um 0,5 Jahre
bei den Frauen zurück. Die Lebenserwartung der Männer im Alter von 65 Jahren
sank zwischen 2019 und 2020 von 20,0 auf 19,3 Jahre. Jene der Frauen
verringerte sich von 22,7 auf 22,2 Jahre.

Während bei den Männern noch nie ein so starker Rückgang beobachtet wurde, war
die Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren bei den Frauen im Jahr 1944 infolge
eines besonders harten Winters noch stärker gesunken. Auf kantonaler Ebene
liessen sich die stärksten Abnahmen der Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren
für die Männer in den Kantonen Schwyz (–2,1 Jahre), Genf (–1,8 Jahre) und
Tessin (–1,8) bzw. für die Frauen in den Kantonen Jura (–1,8), Obwalden (–1,7),
Waadt (–1,4) und Tessin (–1,4) beobachten.

Die Anzahl Todesfälle war in der Schweiz noch nie so hoch

Aufgrund des Bevölkerungswachstums sowie des fortgeschrittenen Alters der in
den geburtenstarken Jahrgängen von 1940 bis 1970 geborenen Personen hat die
jährliche Anzahl Todesfälle in den letzten Jahrzehnten tendenziell zugenommen.
Gleichzeitig ist die Zahl der Todesfälle pro 1000 Personen der ständigen
Wohnbevölkerung (rohe Sterbeziffer) gesunken.

Das Jahr 2020 hebt sich in mehrerlei Hinsicht ab, insbesondere durch eine
Rekordzahl an Todesfällen (76 195 gegenüber 67 780 im Jahr 2019). Ein so hoher
Wert wurde seit Beginn der systematischen Erfassung der Todesfälle durch die
Zivilstandsämter ab 1876 noch nie registriert. Während die rohe Sterbeziffer
2020 nicht übermässig hoch ausfiel (8,8 pro 1000 Personen; 2019: 7,9), war die
jährliche Zunahme dieser Ziffer zwischen 2019 und 2020 aussergewöhnlich stark
(+11,3% gegenüber +0,3% zwischen 2018 und 2019).

Die Sterblichkeit steigt in den Kantonen unterschiedlich stark an

Zwischen 2019 und 2020 nahm die Sterblichkeit in den Kantonen im Westen und
Süden der Schweiz stärker zu. Der Anstieg bewegte sich in Genf, im Jura und im
Tessin zwischen +25% und+27%. In den Kantonen Obwalden, Schwyz, Waadt und
Freiburg lag die Zunahme ebenfalls über 20%. In Nidwalden ging die Anzahl
Todesfälle dagegen leicht zurück (–0,3%) und in den Kantonen Graubünden,
Glarus, Basel-Stadt und Schaffhausen nahm sie um weniger als 5% zu. So fiel der
Anstieg der Todesfälle in den Kantonen im Norden und Osten der Schweiz weniger
stark aus.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Pandemien von 1918 und 2020

Ein Vergleich der Sterblichkeit in der Schweiz während der beiden Pandemien
zeigt grosse Unterschiede auf. Im Zuge der Spanischen Grippe im Jahr 1918
wurden deutlich mehr Todesfälle registriert als 2020 infolge der
Covid-19-Pandemie. Die Spanische Grippe war 1918 für nahezu 22 000 Todesfälle
verantwortlich, was 5,6 Todesfällen pro 1000 Personen entspricht.
[...]

Quelle: Bundesamt f. Statistik, 24.10.2021

« Schweizer Spitäler: So gesund waren die Finanzen 2020 | Die Lebenserwartung bei Geburt ist 2020 in der Schweiz deutlich gesunken | Neue Wege in der Gesundheitsversorgung der ­Bundeswehr? »

Anzeige: ID GmbH
Anzeige