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Deutlich erhöhte Sterblichkeit in Thüringen im Jahr 2021

Deutlich erhöhte Sterblichkeit in Thüringen im Jahr 2021 (Statistikamt Thüringen).



Im Jahr 2021 starben in Thüringen nach einer vorläufigen Auswertung der Ergebnisse der Sterbefallstatistik 34 721 Personen. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, waren das 4 495 Personen mehr als im Jahr 2020 (+14,9 Prozent) und 5 129 Menschen mehr als im errechneten Mittel (Median) der Jahre 2017 bis 2020, was einer Steigerung
um 17,3 Prozent entspricht. Die erhöhte Sterblichkeit geht vor allem auf eine deutliche Steigerung der Sterbefälle am Jahresanfang und -ende des Jahres 2021 zurück. Im Vergleich zu den Vorjahren (Median) lagen die Sterbefallzahlen des Jahres
2021 in nahezu allen Monaten teils deutlich über den Werten der Vorjahre, lediglich im Juli lagen
diese knapp darunter.
Während die Sterbefallzahlen von Ende Februar bis Ende Oktober 2021 zum Teil
nur leicht über dem
Median der Vorjahre lagen (von +4,4 Prozent im August bis zu +17,2 Prozent im
April), war für die
Monate November (+48,9 Prozent), Januar (+50,1 Prozent) und Dezember (+52,4
Prozent) eine deutlich erhöhte Sterblichkeit festzustellen.
Nach groben Altersgruppen betrachtet, zeigt sich ein ähnliches Bild. Bei den
unter 65-Jährigen starben im Jahr 2021 nach vorläufigen Auswertungen in
Thüringen 4 705 Personen. Das sind 445 Gestorbene bzw. 10,4 Prozent mehr als im
Vergleich zum Median der Vorjahre. Der höchste Wert wurde im
Dezember erreicht, in welchem 34,7 Prozent mehr Personen aus dieser
Altersgruppe verstorben
sind. Eine gleichartige Entwicklung zeichnete sich für das Jahr 2021 bei den
65- bis unter 80-Jährigen
ab. In dieser Altersgruppe waren 9 497 Personen, und somit zum Vergleichswert
aus den Vorjahren
729 Personen mehr (+8,3 Prozent), verstorben. Im Dezember sind aus dieser
Altersgruppe im Vergleich zum Median der Vorjahre rund 40 Prozent mehr Menschen
verstorben.
Auch bei den über 80-Jährigen ist eine deutlich erhöhte Sterblichkeit im Jahr
2021 feststellbar. Nach
vorläufigen Auswertungen starben 20 519 Personen aus dieser Altersgruppe, was
einer Steigerung
um 4 093 Fälle bzw. 24,9 Prozent entspricht. In allen Monaten des Jahres 2021
sind mehr Personen
als im Vergleich zu den Vorjahren (Median) verstorben. Vor allem am
Jahresanfang und am Jahres-
Verbreitung der Pressemitteilung mit Quellenangabe erwünscht.
Herausgeber:
Thüringer Landesamt für Statistik
ende zeigte sich die erhöhte Sterblichkeit sehr deutlich. Im Monat Dezember
lagen die Sterbefallzahlen 60,7 Prozent über dem Median der Vorjahre, im
November 2021 lagen sie 63,2 Prozent darüber und im Januar 2021 gar 68,3
Prozent.
Bitte beachten:
Die Grundlage der vorläufigen Auswertung der Monats- und Jahresergebnisse der
Sterbefallstatistik
des Jahres 2021 bilden zum einen die Ergebnisse bereits fertig bearbeiteter und
plausibilisierter Monate (Januar bis Oktober 2021) und zum anderen die
Ergebnisse der Monate November und Dezember, in denen erste vorläufige Rohdaten
eingegangener Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern ausgezählt wurden.
Endgültige Ergebnisse sowie weitere Auswertungen der Statistik der Sterbefälle
werden für Thüringen und die Kreise planmäßig im Mai 2022 zur Verfügung
stehen.
Von Übersterblichkeit bzw. einer erhöhten Sterblichkeit wird dann gesprochen,
wenn die Sterbefallzahlen eines bestimmten Zeitpunktes oder Zeitraumes im
Vergleich zu der Sterblichkeit eines Basis-Zeitraumes erhöht sind. Aus diesem
Basis-Zeitraum wird die Basismortalität ermittelt. Die Basismortalität gibt an,
welche Sterbefallzahlen für
einen bestimmten Zeitraum zu erwarten gewesen wären, wenn man die Sterbefälle
aus den Vorjahren als Grundlage der Betrachtung nimmt. Für diese
Pressemitteilung wurde die Basismortalität aus den Sterbefällen der Jahre 2017
bis 2020 gebildet.
Begrifflichkeiten wie Übersterblichkeit finden in der Regel nur dann Anwendung,
wenn es sich um
eine Krisen- oder Pandemiesituation handelt.
Für diese Pressemitteilung wurde für den Vergleich mit den Vorjahren der Median
verwendet. Der
Median hat gegenüber dem Durchschnittswert (arithmetischen Mittel) den Vorteil,
weniger anfällig
gegenüber Extremwerten und Ausreißern zu sein. Die Verwendung des Median
ermöglicht somit
eine aussagekräftigere Einordnung der Ergebnisse des Jahres 2021

Quelle: Statistikamt Thüringen, 21.01.2022

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