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BWKG stellt interaktive Internetseite zum Krankenhausstrukturwandel in Baden-Württemberg vor mydrg.de





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BWKG stellt interaktive Internetseite zum Krankenhausstrukturwandel in Baden-Württemberg vor

BWKG stellt interaktive Internetseite zum Krankenhausstrukturwandel in Baden-Württemberg vor (Pressemeldung).



Krankenhäuser engagieren sich mit vielen Projekten - Politik muss mehr Verantwortung übernehmen. In Baden-Württemberg ist der Krankenhausstrukturwandel viel weiter fortgeschritten als in vielen anderen Bundesländern, stellt der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen
Krankenhausgesellschaft (BWKG), Heiner Scheffold fest. Das zeige der Blick auf die von der BWKG heute vorgestellte Internetseite zum Krankenhausstrukturwandel im Land eindrucksvoll.
Manche Regionen hätten ihren Strukturwandel bereits abgeschlossen, andere seien
mitten in der Umsetzung, wieder andere haben wegweisende Grundsatzbeschlüsse
gefasst und Diskussionen finden praktisch flächendeckend statt.

„Zentralisierung, Modernisierung und die Abstimmung medizinischer Leistungen
sind die Leitmotive des Krankenhausstrukturwandels“, so Scheffold weiter. Das
zeigen die zahlreichen Projekte auf der neuen BWKG-Internetseite. An ihnen kann
man ablesen, dass die Krankenhausträger umfassende Entscheidungen fällen und
umsetzen, um ihrer Verantwortung für eine bedarfsgerechte und hochwertige
Krankenhausstruktur gerecht zu werden. Außerdem zeige die Internetseite die
Vielfalt von neuen Versorgungsformen, die sich bilden, wenn etwa ein
Krankenhaus geschlossen wird.

„Die flächendeckende Versorgung der Menschen mit Krankenhausleistungen ist ein
zentraler Bestandteil der Fürsorge des Staates für seine Bürger. Die
Herausforderung dabei ist, gleichzeitig die Versorgung sicherzustellen und die
Wirtschaftlich­keit zu gewährleisten. Das ist die Aufgabe der gewählten
Politikerinnen und Politiker auf Bundes- und Landesebene“, unterstreicht der
Vorstandsvorsitzende, der auch Landrat des Alb-Donau-Kreises ist. Denn eine
qualitativ hochwertige Versorgung mit modernen Krankenhäusern auf aktuellem
medizinischem Niveau hat ihren Preis. Die Abwägung zwischen einer möglichst
guten und flächendeckenden Versorgung einerseits und einer akzeptablen
Belastung der Krankenkassen andererseits ist der Politik für Baden-Württemberg
bislang gut gelungen. Dies zeigen auch die Zahlen: Mit 500 Krankenhausbetten je
100.000 Einwohner werden die Bürger des Landes auf höchstem Niveau versorgt –
und das zu relativ niedrigen Kosten. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 595
Betten je 100.000 Einwohner, also 20% über dem Wert von Baden-Württemberg.

„Aktuell ist die Balance zwischen flächendeckender Versorgung und
Wirtschaftlichkeit aber in Gefahr. Durch steigenden finanziellen Druck soll
mehr Krankenhausstrukturwandel erreicht werden, ohne genau hinzuschauen, was
das vor Ort bedeutet. Das Ziel der flächendeckenden wohnortnahen Versorgung
droht so in den Hintergrund zu geraten“, so Scheffold. Ursache für die Sorge
sei die Erkenntnis, dass bislang ausschließlich die Krankenkassen von der
effizienten Krankenhausstruktur in Baden-Württemberg profitieren. Für die
Krankenhäuser wurde dagegen mit 46% im Jahr 2019 die höchste Defizitquote in
ganz Deutschland ausgewiesen (bundesweit 33%). „Der wirtschaftliche Druck ist
trotz Strukturwandel weiter gestiegen“, so Scheffold.

Scheffold formuliert mit Blick auf die aktuelle Situation die folgenden drei
Forderungen an die Politik:

„Erstens müssen durch eine Gesetzesänderung auf Bundesebene die
überdurchschnittlichen Kosten der Krankenhäuser im Land endlich finanziert
werden. Baden-Württemberg hat einfach ein höheres Lohn- und Preisniveau als
andere Länder. Und es kann nicht sein, dass die baden-württembergischen
Versicherten in der gesetzlichen Krankenkasse aus ihren überdurchschnittlichen
Löhnen überdurchschnittliche Beiträge bezahlen, davon aber nichts in das Land
zurückfließt. Solidarität darf nicht so weit gehen, dass diejenigen, die sie
finanzieren, letztlich schlechter dastehen als die anderen.

Zweitens müssen die Investitionskosten durch das Land Baden-Württemberg voll
finanziert werden. Auch wenn das Land mehr tut als andere Länder, erfüllt es
dennoch nicht die gesetzliche Verpflichtung, die Investitionskosten der
Krankenhäuser in vollem Umfang zu finanzieren. Um den laufenden
Investitionsbedarf der Krankenhäuser zu decken, muss die Summe der
Investitionsmittel dauerhaft auf insgesamt 750 Mio. Euro pro Jahr erhöht
werden. Dies bezieht sich auf die Einzelförderung und die Pauschalförderung.
Mit der Einzelförderung werden große Baumaßnahmen finanziert. Hier stehen zum
einen viele Maßnahmen an, zum anderen steigen die Baupreise und künftig wird
mehr Platz je Patient eingeplant werden müssen, um auf künftige Pandemien
besser vorbereitet zu sein. Nicht vergessen werden darf außerdem die
Pauschalförderung, mit ihr werden kleine Baumaßnahmen oder Investitionen in
neue medizinische Geräte finanziert. Sie muss von 160 Mio. auf 210 Mio. Euro
pro Jahr erhöht werden.

Drittens muss sich das Land stärker für die Krankenhausplanung engagieren. Über
die Weiterentwicklung der Krankenhausstruktur müsse im Rahmen von regionalen
Strukturgesprächen diskutiert werden. In den Strukturgesprächen sollen die
Beteiligten unter Federführung des Sozialministeriums Leistungsspektren
abstimmen und Schwerpunkte bilden. Dabei muss immer zwischen einer stärkeren
Zentralisierung und Spezialisierung einerseits und der Aufrechterhaltung der
flächendeckenden Versorgung andererseits abgewogen werden. Zunehmende Bedeutung
gewinnt dabei die Digitalisierung, die den Zugang zu hochspezialisierten
medizinischen Leistungen auch in der Fläche möglich macht, etwa via
Telemedizin. Ziel der Gespräche sollen Empfehlungen an den
Landeskrankenhausausschuss sein. Denn die Krankenhausplanung ist eine Aufgabe
des Landes und sollte es auch bleiben.“

Internetseite zum Krankenhausstrukturwandel in Baden-Württemberg:

www.krankenhausstrukturwandel-bw.de

oder über www.bwkg.de

Quelle: Pressemeldung, 24.03.2022

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