Aufschub für das Krankenhaus Bad Ems /> Krankenhaus-Privatisierungen rückgängig machen: Linksfraktion im Landtag beantragt 100 Millionen Euro />

Leiharbeit im Krankenhaus: Schlechtere Qualität und höhere Kosten mydrg.de





monetization_on

Leiharbeit im Krankenhaus: Schlechtere Qualität und höhere Kosten

Leiharbeit im Krankenhaus: Schlechtere Qualität und höhere Kosten (DKI).



Die Krankenhäuser in Deutschland sprechen sich mit großer Mehrheit für ein Verbot (40 %) oder für eine stärkere Regulierung der Leiharbeit (50 %) aus, vor allem für Ärzte und Pflege. Hauptgründe sind hohe und nicht refinanzierte Mehrkosten für die Leiharbeit, eine schlechtere Versorgungsqualität durch
Leiharbeitskräfte und teilweise eine mangelnde Zuverlässigkeit von Leiharbeitsagenturen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Krankenhaus-Pool des Deutschen
Krankenhausinstituts (DKI), einem Online-Tool für Blitzumfragen zu
tagesaktuellen Themen. An der Repräsentativbefragung beteiligten sich
bundesweit 319 Krankenhäuser ab 50 Betten.

Leiharbeit ist im Krankenhaus sehr weit verbreitet. Nur in 17 % der
Krankenhäuser kommt sie gar nicht oder äußerst selten vor. Die meisten Häuser
sind auf Leiharbeit angewiesen. 93 % der Krankenhäuser mit Leiharbeit im Jahr
2022 hätten ohne Leiharbeitskräfte die Patientenversorgung nicht (20 %) oder
nur mit größeren Einschränkungen (73 %) sicherstellen können. Leiharbeit trägt
auch aus Sicht der Krankenhäuser dazu bei, Leistungs- und Erlösausfälle zu
verhindern und Personalvorgaben einzuhalten.

Insgesamt überwiegen aber die negativen Auswirkungen der Leiharbeit. Jeweils
rund 80 % der Krankenhäuser bemängeln Qualitätseinbußen durch regelmäßig
wechselnde oder schlechter qualifizierte Leiharbeitskräfte, den hohen
Einarbeitungsaufwand und Konflikte zwischen Stammbelegschaft und
Leiharbeitskräften, zum Beispiel wegen Unterschieden in der Bezahlung und den
Arbeitszeiten.

Leiharbeitskräfte sind deutlich teurer als festangestellte und tarifvertraglich
entlohnte Mitarbeiter. Im Durchschnitt waren die Personalkosten für
Leiharbeitskräfte 2022 um 92 % höher als für vergleichbare festangestellte
Mitarbeiter. Die Mehrkosten für die Leiharbeit sind größtenteils auch nicht
erstattungsfähig.

In der Gesamtschau überwiegt eine kritische Einschätzung der Leiharbeit im
Krankenhaus. Deswegen sehen die Krankenhäuser fast ausnahmslos rechtlichen
Handlungsbedarf bei diesem Thema, sei es in Form eines generellen Verbots oder
zumindest durch eine stärkere Regulierung der Leiharbeit, etwa durch die
Deckelung der Leiharbeitskosten oder die grundsätzliche Verpflichtung zur
Ableistung von Spät-, Nacht- und Wochenenddiensten in der Leiharbeit. In jedem
Fall sollten die Mehrkosten der Leiharbeit durch die Kostenträger erstattet
werden.

Das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) bietet seit über 65 Jahren speziell für
das Krankenhaus- und Gesundheitswesen umfassende Dienstleistungen in den
Bereichen Forschung, Beratung und Fortbildungen an. Träger des DKI sind die
Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG), der Verband der leitenden
Krankenhausärzte Deutschlands e.V. (VLK) und der Verband der
Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD).). Im Kuratorium des Deutsches
Krankenhausinstitut e.V. sind außerdem die leitenden Krankenpflegeberufe und
die Medizinische Fakultät der Universität Düsseldorf vertreten.

Ansprechpartner: Dr. Karl Blum, Vorstand Deutsches Krankenhausinstitut e. V

Quelle: DKI, 02.03.2023

« Aufschub für das Krankenhaus Bad Ems | Leiharbeit im Krankenhaus: Schlechtere Qualität und höhere Kosten | Krankenhaus-Privatisierungen rückgängig machen: Linksfraktion im Landtag beantragt 100 Millionen Euro »

Anzeige: ID GmbH
Anzeige