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13. Bayerischer Krankenhaustrend

BKG veröffentlicht 13. Bayerischen Krankenhaustrend (Bayerische Krankenhausgesellschaft, ZIP, 889 kB).



Folgen der Pandemie treffen Kliniken hart. Kliniken stellen sich der Zukunft, doch personelle und wirtschaftliche Situation bedroht Entwicklung. In bayerischen Krankenhäusern bedrohen die akuten Folgen des über zweijähren Kampfes in der Pandemie die nötigen Weichenstellungen
für die Zukunft. Personell und finanziell ist die Kraft verbraucht“ so Landrätin Tamara Bischof, 1. Vorsitzende der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG).
„Fast Zweidrittel der bayerischen Kliniken schrieben letztes Jahr rote Zahlen.
In 2022 werden es wohl noch mehr sein, wenn die Politik nicht handelt.“
Seit vielen Jahren nimmt die Anzahl der Kliniken, die ein Jahres-Defizit
verbuchen müssen, konstant zu – lediglich 2020 waren es aufgrund der fairen
Ausgleichszahlungen zu Beginn der Pandemie „nur“ 40 % gewesen.

„Nicht erst seit der Pandemie wissen wir, welche zentrale und wichtige Rolle
unsere Krankenhäuser bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung haben. Es
kann doch nicht sein, dass sie dafür nicht annähernd ihre Kosten decken können
und die Träger ständig für die Defizite ausgleichen müssen.“ so Bischof weiter
und verweist als Landrätin explizit auch darauf hin, dass dies auch für
frei-gemeinnützige und zum Teil auch private Kliniken zutrifft.

In einem Schwerpunkt der diesjährigen Abfrage zeigen die Ergebnisse rund um das
Krankenhauspersonal, dass in der Pandemie Großartiges geleistet hat, die
Personalknappheit, die sich weder kurzfristig noch mit Blick auf die kommenden
Jahre vollständig beheben lassen werden.

„Wir wollen die Beschäftigungsbedingungen weiter verbessern und die Politik und
Kostenträger müssen dafür die Grundlagen verbessern. Wir brauchen außerdem
Lösungen der Zukunft, um mit dem allgemeinen Fachkräftemangel umzugehen.

Die Gebote der Stunde lauten: mehr Kooperation, mehr digitale Unterstützung und
mehr klinisch-ambulante Versorgungsangebote für Patientinnen und Patienten in
den Krankenhäusern.“ so BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen auf der
Pressekonferenz im Münchner Presseclub.

„Wir brauchen einen ‚Transformationsprozess Krankenhaus‘, also einen
verlässlichen Fahrplan in die Zukunft mit finanzieller Absicherung der
Jahresbudgets für die Krankenhäuser. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung
sieht mit den ambulant-stationären Hybrid-Fallpauschalen, der
Pflegepersonalbemessung „PPR 2.0“ und Vorhalte-Finanzierungen für eine
Rund-um-die-Uhr-Versorgung richtige Ansätze vor. Bis die wirken können und die
Umstellung auf mehr klinisch-ambulante Leistungen in Krankenhäusern erfolgt
ist, benötigen die Kliniken eine vollständige Absicherung der vereinbarten
Jahresbudgets zu 100 %.“

Auch die längst überdringliche Digitalisierung kann einen wichtigen Beitrag für
bessere Versorgung und der Bürokratie-Entlastung von Fachkräften leisten. Doch
der Weg dahin ist kein Selbstläufer. „Nur jede dritte Klinik sieht sich für die
künftigen Anforderungen der Digitalisierung und der Telematik-Infrastruktur
nach Umsetzung der einmalig über das Krankenhaus-Zukunftsgesetz (KHZG)
geförderten Maßnahmen gut gerüstet“, betont Christina Leinhos, Leiterin
Digitalisierung der BKG.

Die Klinik-Geschäftsführungen fordern unisono einen kontinuierlichen
IT-Betriebskosten-Zuschlag für die Zeit der digitalen Transformation. Dabei
sind die bayerischen Kliniken zur Kooperation auch in der IT bereit: 2 von 3
Kliniken wollen Ihre IT-Kräfte bündeln. „Die BKG möchte für die digitale
Zusammenarbeit der Kliniken in Bayern in diesem Jahr in guter Abstimmung mit
dem Freistaat eine professionelle Plattform schaffen“, ergänzt Leinhos.

Auch die deutlich steigende Inflation in Deutschland macht sich in den Kliniken
längst bemerkbar. Der russische Überfall auf die Ukraine tut sein Übriges dazu.
Die Krankenhaus-Geschäftsführungen erwarten von der Politik, dass sie sämtliche
nachgewiesene Kostensteigerungen refinanziert bekommen, insbesondere die
Finanzierung der steigenden Energiekosten.

Die sachfremde Begrenzung auf die Entwicklung der beitragspflichtigen Einnahmen
der Versicherten der Gesetzlichen Krankenversicherung bedroht 2022 und die
nächsten Jahre die wirtschaftliche Existenz vieler Kliniken, zumal erhöhte
Steuerzuschüsse des Staates an die Krankenkassen aufgrund dieses methodischen
Fehlers von den Kassen nicht an die Kliniken weitergegeben werden dürfen.

Die Klinik-Leitungen befürchten zusätzliche Defizite, die sowohl von den
Trägern ausgeglichen werden müssen (85,7 %). Eine zunehmende Gefahr von
Klinikschließungen aus rein wirtschaften Gründen bzw. steigender Druck auf die
Belegschaften (jeweils 73 %) bedeuten auch eine Gefährdung der Versorgung (65,9
%). Der Bundesgesetzgeber muss unverzüglich die Möglichkeit schaffen, dass die
sprunghaft steigenden Kosten in den Kliniken auch refinanziert werden können.

Auch im Ausblick auf den kommenden 2 bis 3 Jahre sehen Bayerns
Klinik-Verantwortliche überwiegend dunkle Wolken am Himmel.

Nahezu 70 % der bayerischen Krankenhäuser sehen die künftige wirtschaftliche
Gesamtsituation negativ.

„Der Bundesgesetzgeber ist aufgerufen, die gestellten Zukunfts-Weichen im
Koalitionsvertrag als verlässliche Grundlage für die Kliniken kurzfristig
umzusetzen und die Betriebskostenfinanzierung weniger fallabhängig und
auskömmlicher für alle bedarfsnotwendigen Krankenhäuser zu machen. Und der
Freistaat muss die Investitionsfinanzierung spätestens nach der nächsten
Landtagswahl 2023 deutlich erhöhen, um die Klinik-Infrastruktur in Bayern
zukunftsfest zu machen“, fasst Landrätin Bischof die Forderungen der BKG
zusammen.

Die Pressekonferenz kann hier online nachträglich noch eingesehen werden:
https://www.youtube.com/watch?v=c-FpeC5gWMI

Hintergrund

Bei der Pressekonferenz im Münchner Presseclub präsentierten die
BKG-Vorsitzende Landrätin Tamara Bischof sowie BKG-Geschäftsführer Roland
Engehausen zusammen mit der Geschäftsbereichsleiterin Politik und
Digitalisierung, Christina Leinhos, die Ergebnisse aus der jährlichen Umfrage
zum Bayerischen Krankenhaustrend.
Darin werden neben der wirtschaftlichen Lage der bayerischen Krankenhäuser
zudem eine Einschätzung der Klinik-Chefs zur Gesamtlage in den folgenden 2 bis
3 Jahren abgefragt.
Bei der diesjährigen Schwerpunktabfrage ging es zudem um die Bereiche Personal,
Ausbildungsberufe, Impfpflicht sowie Inflationsausgleich und
IT/Digitalisierung.
Befragt wurden die Krankenhaus-Leitungen aller bayerischer Krankenhäuser.

Ausführliche Ergebnisse finden Sie hier als Download zu dieser
Pressemitteilung

Mediale Berichterstattung

Beim Bayerischen Rundfunk sind mehrere größere Beitrag zu finden, u. a.:
-
https://www.br.de/nachrichten/bayern/immer-mehr-krankenhaeuser-in-bayern-in-den-roten-zahlen,T0ob8a7
-
https://www.br.de/mediathek/video/br24-1830-22032022-bayerische-krankenhaeuser-personalmangel-und-rote-zahlen-av:6203bf74fb0da60008683e75
-
https://www.br.de/mediathek/video/br24-1600-22032022-haushaltsdebatte-lindner-sagt-ukraine-wiederaufbauhilfe-zu-av:6203bf74df10130008f5520f
Sat1.Bayern:
https://www.sat1.de/regional/bayern/nachrichten/hohe-corona-infektionszahlen-bayerns-krankenhaeuser-ueberlastet-clip

https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/zwei-drittel-der-bayerischen-kliniken-fuerchten-rote-zahlen-17900239.html
Dieser dpa-Beitrag wurde auch bei vielen anderen Print- und Online-Zeitungen
veröffentlicht.
Süddeutsche Zeitung:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-krankenhaeuser-kliniken-corona-pandemie-personal-wirtschaft-1.5552691
Münchner Merkur:
https://www.merkur.de/bayern/belastung-in-den-krankenhaeusern-durch-corona-nach-wie-vor-gross-patientenzahlen-fast-wieder-auf-rekordniveau-zr-91428438.html
Ärztlicher Nachrichten-Dienst: https://www.aend.de/article/217345
et al.
Auf unserer BKG-Homepage, unserem Facebook-Profil
(https://www.facebook.com/krankenhausgesellschaft) und LinkedIn-Seite
(https://www.linkedin.com/company/12523384) sind ebenfalls Links finden.

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Die Bayerische Krankenhausgesellschaft ist der Zusammenschluss von etwa 190
Krankenhausträgern mit über 360 Krankenhäusern und insgesamt ca. 75.000 Betten
in Bayern. Etwa 3 Millionen Patienten werden jährlich in den bayerischen
Krankenhäusern umfassend stationär behandelt. Zusätzlich versorgen die Kliniken
im Freistaat über 2,5 Mio. ambulante Notfallpatienten. Die bayerischen
Krankenhäuser erbringen hierfür das gesamte Leistungsspektrum der medizinischen
und pflegerischen Versorgung.

Die Einrichtungen sind zugleich einer der bedeutendsten Arbeitgeber Bayerns.
Über 210.000 Menschen der verschiedensten Berufe beziehen ihr Einkommen von
bayerischen akutstationären Krankenhäusern, davon über 30.000 Ärzte sowie knapp
80.000 im Pflegedienst sowie etwa 100.000 in weiteren Berufen und
Tätigkeitsbereichen im Krankenhaus. Etwa 13.000 Auszubildende in der Pflege
sowie etwa 2.300 in einer Vielfalt von weiteren Ausbildungsberufen werden in
den Kliniken im Freistaat ausgebildet.

(Stand: 3/2022; Quelle: Statistisches Bundesamt Destatis sowie BKG)

Quelle: Bayerische Krankenhausgesellschaft,, 22.03.2022

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